Wie oft hat man in den vergangenen zehn Jahren von einer Stärkung der Wissenschaft im Land gehört? Wie oft, dass Österreich Innovation-Leader in Europa werden soll? Man hat ja eigentlich schon befürchtet, dass derartig vollmundige Sprüche von österreichischen Politikern bloß Sonntagsreden sind, aber so ganz wollte man es noch nicht wahrhaben - zumal sie 2011 in der Forschungsstrategie der Bundesregierung niedergeschrieben wurden. Wenn der Wissenschaftsfonds FWF das nötige Budgetplus von 243 Millionen Euro nicht bekommen sollte und auf ein Minimalbudget zusammengestutzt wird, ist der letzte Beweis erbracht. Dann müsste der FWF einen Radikalstopp der Bewilligungen und der Anstellungen von jungen Wissenschaftern durchführen, und Österreich würde sich ganz schnell von einer internationalen Wissenschaftscommunity verabschieden.

Welche Folgen das hätte, ist absehbar: Die Forschung an den Unis würde einbrechen, Österreich würde wieder einmal hochqualifizierte Wissenschafter verlieren. Dabei sollte dem Land längst bewusst sein, dass Wissenschaft zur Kultur gehört wie Musik, Kunst und Lipizzaner. Und ausgewanderte Geistesgrößen nicht mehr zurückkehren. Aber es hätte noch eine andere Folge: Die Unternehmen, die auf das Know-how der universitären Forschung bauen, würden dann wohl abwandern. Der Wirtschaftsstandort Österreich würde großen Schaden nehmen. (Peter Illetschko, DER STANDARD, 15.3.2014)