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Der wegen seiner Kritik an der Homo-Ehe umstrittene Chef des Firefox-Entwicklers Mozilla ist nach heftiger Kritik nun doch zurückgetreten. Brendan Eich hatte im Jahr 2008 einen Gesetzesentwurf gegen gleichgeschlechtliche Ehen in Kalifornien finanziell unterstützt.

Rückzug "im Interesse des Unternehmens und der Nutzer"

Er habe die Entscheidung im Interesse des Unternehmens und der Nutzergemeinde getroffen, schrieb Verwaltungsratschefin Mitchell Baker in einem Blogeintrag am Donnerstag. Mozilla sei in der Kontroverse nicht schnell genug auf die Kunden zugegangen, räumte sie ein.

Eich hatte noch vor wenigen Tagen betont, im Amt bleiben zu wollen. Er war erst vergangene Woche zum Chef der Mozilla Corporation ernannt worden, die den populären Firefox-Browser und das Smartphone-System Firefox OS entwickelt.

Browser-Boykott angedroht

Nach Eichs Ernennung hatte aber der Software-Entwickler Rarebit aus Protest angekündigt, Mozilla zu boykottieren. Die Dating-Website OKCupid rief ihre Kunden dazu auf, andere Webbrowser zu nutzen. Mehrere Mozilla-Mitarbeiter forderten ihren Chef öffentlich zum Rücktritt auf. Eich hatte in einem Blogeintrag nach seiner Berufung zwar die Gleichbehandlung aller versprochen, das entschärfte die Kritik aber nicht. (APA, 4.4.2014)