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Eisige Zeiten: Die österreichische Wirtschaft will nicht warm werden.

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Wien - Es ist eine kleine technische Änderung, sie birgt aber Sprengkraft: Weil das Wifo die BIP-Zahlen für den Zeitraum von Juli bis September um 0,1 Prozentpunkte nach unten gesetzt hat, könnte Österreich heuer noch eine Rezession drohen. Die gängigste Definition einer Rezession ist ein Schrumpfen der Wirtschaft zwei Quartale in Folge. "Es gibt die Möglichkeit einer technischen Rezession", sagte Wifo-Experte Marcus Scheiblecker am Freitag.

Im Gesamtjahr 2014 könnte sich doch noch ein reales BIP-Plus von etwa einem halben Prozent ausgehen, meinte Scheiblecker. Die neue Wifo-Prognose kommt in drei Wochen, zuletzt war man Mitte September für heuer noch von plus 0,8 Prozent ausgegangen und für kommendes Jahr von plus 1,2 Prozent. OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny sagte am Donnerstag, dass die Nationalbank am kommenden Freitag ihre Wachstumsprognose für 2015 auf nur etwas mehr als ein Prozent senken werde.

Verlangsamung der Konjunktur

Belastet wurde die BIP-Entwicklung im dritten Quartal dem Wifo zufolge durch die Schwäche sowohl bei Investitionen als auch im Außenhandel, während der Konsum sein träges Wachstum fortgesetzt habe. Dass das BIP real gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent geschrumpft sei, belege die weitere Verlangsamung der Konjunktur in Österreich.

Auch im Jahresabstand ist das BIP nach neuer Berechnung um 0,1 Prozent gesunken. In der Schnellschätzung von Ende Oktober war das Wifo noch von einem Zuwachs um 0,2 Prozent ausgegangen. (red, APA, 28.11.2014)