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Modelle der schwarz-weiß gestreifen Tigermücken werden für eine Ausstellung vorbereitet. Ihre Lebensgröße beträgt übrigens zwischen zwei und zehn Millimeter.

Foto: APA/dpa

Madrid – Bei der Ausbreitung von Tigermücken in Spanien hat die Autobahn entlang der Mittelmeerküste offenbar eine wichtige Rolle gespielt: Wie die Zeitung "El Pais" unter Berufung auf Experten berichtet, trugen der Reise- und Güterverkehr auf der dortigen A7 maßgeblich dazu bei, dass das aus den Tropen und Subtropen eingeschleppte Insekt sich von Barcelona bis Südspanien in die Gegend von Malaga verbreiten konnte.

Die Tigermücke war in Spanien erstmals 2004 in der Gegend von Barcelona aufgetreten. Experten vermuten, dass Eier des Insekts möglicherweise mit dem Import von Autoreifen ins Land kamen. "Um in kurzer Zeit weite Gebiete entlang der Mittelmeerküste zu besiedeln, benötigt das Insekt Hilfsmittel", berichtet die Zeitung.

"Eine ausgewachsene Tigermücke bleibt in ihrem Leben innerhalb eines Umkreises von 500 Metern." Dass das Insekt von Barcelona bis in das rund 900 Kilometer entfernte Malaga gelangte, sei nur dadurch möglich gewesen, dass Eier der Mücke an Bord von Last- oder Personenwagen transportiert worden seien.

Warum die Mücke ein Problem ist

Zwei Spezies von Tigermücken können zu Vektoren für verschiedene Krankheitserreger – unter anderem das Chikungunya-Virus – werden: Die ursprünglich aus Südostasien stammende und mittlerweile auch in Europa vorkommende Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) sowie die sogenannte Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) aus Afrika.

Das durch das Chikungunya-Virus ausgelöste Fieber ähnelt im Ablauf ungefähr einer akuten Grippe. Bei gesunden Menschen halten sich die Beschwerden in Grenzen und klingen nach ein bis zwei Wochen wieder ab. Bei Komplikationen kann sich dies jedoch auf Monate ausdehnen – und im Extremfall sogar bis zum Tod führen. In Spanien wurden seit Anfang des Jahres knapp 100 Fälle registriert, die aber fast alle auf Infektionen außerhalb des Landes zurückgingen. In diesem Sommer wurde in Gandia in der Region Valencia erstmals eine Infektion mit dem Chikungunya-Virus festgestellt, die sich innerhalb Spaniens ereignet hatte.

In Österreich sind im Rahmen eines Stechmücken-Überwachungsprogramms die Japanische Buschmücke (Aedes japonicus) und die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ebenfalls schon nachgewiesen worden. (APA/red, 26. 8. 2015)