Zur Ausstattung in den Seniorenwohnungen zählt auch eine Videogegensprechanlage – und viel soziale Betreuung.

Foto: Salzburg Wohnbau

Wenn es um Integration geht, spricht man in Salzburg weniger von Migranten als von Senioren und Pflegebedürftigen. "Wenn Sie mich fragen, ist die Rosa Zukunft, die wir gemeinsam mit den Bauträgern Die Salzburg und Lebenswelt Wohnen errichtet haben, unser wichtigster Beitrag zum Thema Integration", sagt Christian Struber, Geschäftsführer von Salzburg Wohnbau. "Die Bevölkerung altert, und es zeigt sich immer mehr, wie immens wichtig es ist, auch mit den Senioren und Hochbetagten in Kontakt zu bleiben."

Im Wohnprojekt "Rosa Zukunft" in Salzburg-Taxham scheint die Zukunft der dort Lebenden in der Tat rosa: Neben 39 Eigentums- und 58 herkömmlichen Mietwohnungen gibt es 32 betreubare Mietkaufwohnungen, die von Salzburg Wohnbau errichtet und in Lage, Zuschnitt und Ausstattung dezidiert auf Senioren zugeschnitten wurden. Betreut und gemanagt werden diese Sonderwohnungen von der Diakonie Salzburg. Diese war auch schon in die Auswahl der Bewohnerinnen und Bewohner involviert.

Technische Ausstattung

"Wir haben uns mit den gesellschaftlichen Veränderungen sehr intensiv beschäftigt", sagt Michael König vom Evangelischen Diakoniewerk Salzburg. "Und wir haben festgestellt, dass oberflächliche Kontakte im Netz oder in der unmittelbaren Wohnumgebung nicht in der Lage sind, die beständigeren Beziehungen in der Nachbarschaft, im Freundeskreis und in der Familie zu ersetzen." Umso wichtiger seien daher attraktive und unmittelbare soziale Nahmilieus im Hausverband – vor allem zwischen den Generationen.

Das soziale Netz in der vom Halleiner Architekten Karl Thalmeier geplanten Wohnhausanlage funktioniere sehr gut, meint Struber. Und auch die technische Ausstattung der Seniorenwohnungen, zu der beispielsweise auch eine Videogegensprechanlage zählt, sei gut auf das Zielpublikum abgestimmt. Enttäuscht ist man bloß darüber, wie wenig das erarbeitete Mobilitätsangebot angenommen wird. Die Idee des Carsharings sei mangels Nachfrage gescheitert.

Problem Mobilitätsangebote

"Und seitdem wir im Vorgängerprojekt Freiraum Maxglan die Erfahrung gemacht haben, dass einige Bewohner die von uns zur Verfügung gestellte, kostenlose Jahreskarte für den öffentlichen Nahverkehr bei den Salzburger Verkehrsbetrieben gegen Bargeld eintauschen wollten, bieten wir auch dieses Service nicht mehr an", so Struber. "Offenbar ist man für neue technologische Konzepte im unmittelbaren Wohnumfeld offener als im Bereich Mobilität."

Überaus fair und auch durchaus funktionierend hingegen ist das Angebot im Bereich des betreuten und betreubaren Wohnens, denn im Projekt "Rosa Zukunft" leisten alle ihren finanziellen Beitrag. Die Bruttomieten betragen zwischen 8,50 und neun Euro pro Quadratmeter.

Hinzu kommt eine monatliche Betreuungspauschale, die alle Bewohner zu zahlen haben: Die Jungen zahlen 30 Euro Pauschale pro Monat, für die tatsächlich Pflegebedürftigen oder sonstige soziale Dienste Konsumierenden schlägt das Angebot mit monatlich 45 Euro zu Buche. "Es gibt eine soziale Durchmischung, und in diesem Bereich wird unser Angebot zum Thema Integration von den Bewohnern gut angenommen." (Wojciech Czaja, 3.3.2016)