Als "Smart Luxury" werden Kleinwohnungen im ersten Bezirk bezeichnet.

Visualisierung: JP Immobilien

Eine Wohnung im ersten Bezirk können sich nur die oberen Zehntausend leisten, das denken zumindest viele. Vom Gegenteil ist hingegen Daniel Jelitzka, Geschäftsführer von JP Immobilien, überzeugt. Das Geheimnis dahinter: Auch im ersten Bezirk schrumpfen die Wohnungen.

Möglich wird das nur durch Neubauten, sagt Jelitzka, denn Altbauwohnungen müssten aufgrund ihrer Struktur mindestens 70 bis 80 m² groß sein. Im ersten Bezirk kommen da schnell hohe Kosten auf Mieter und Eigentümer zu. "Im Neubau hat man die gleichen Funktionen wie im Altbau, nur auf weniger Quadratmetern."

Das Konzept, das Jelitzka sich zu diesem Wohnmodell ausgedacht hat, heißt vielversprechend "Smart Luxury" und sieht so aus: kleine Wohnungen mit etwa 45 Quadratmetern, dazu Gemeinschaftsbereiche, die sich dekadent "Salon", "Kitchen Lounge" oder "Library" nennen und von allen Hausbewohnern genutzt werden können, um "Hof zu halten", wie Jelitzka es nennt, also um Freunde zum Fußballschauen einzuladen, DKT zu spielen oder eine Dinnerparty zu geben.

Massage- und Fitnessraum

Auch einen Massageraum, ein Gym, Freiräume und eine Tiefgarage soll es geben. Abgewickelt wird die Buchung der gemeinsam genutzten Räume über ein Intranet nach dem Prinzip "first-come, first-served". Der architektonische Vorteil der Gemeinschaftsräume: "Sie entstehen auf Flächen, die als Wohnraum weniger gut geeignet sind."

Als zusätzliches Feature gibt es einen Doorman, der bestimmte Aufgaben für die Bewohner übernimmt. Welche Leistungen genau zu diesem angenehmen, wenn auch nicht ganz neuen Serviceangebot gehören, will Jelitzka noch nicht verraten. In jedem Fall gehören Aufräumarbeiten in der "Kitchen Lounge" nach Dinnerparty oder Fußballabend dazu.

Insgesamt entstehen in den nächsten Jahren im ersten Bezirk 39.000 m² Wohnfläche, 13.000 davon im Neubau. Die gesamte Neubauflächenproduktion hat JP Immobilien sich gesichert, um den smarten Luxus ganz bald auch umsetzen zu können – ein Wohnhaus in der Renngasse 10, ein zweites am Franz-Josefs-Kai 51.

Smart, aber ohne Technik

Der Quadratmeterpreis für den ersten Bezirk bleibt natürlich gleich, erklärt Jelitzka. "Durch die geringere Fläche steigen die Bewohner aber um 30 Prozent günstiger aus." Die Zusatzkosten zu den Betriebskosten liegen bei 1,50 Euro pro Quadratmeter für die Dienste des Doorman. "Wer in einer Wohnung mit 50 Quadratmetern wohnt, muss im Monat also etwa 75 Euro für diesen Service bezahlen", rechnet Jelitzka. Nach Verwendung eines Gemeinschaftsraumes werden für die Reinigung 15 bis 20 Euro fällig.

Mit smarter Technik hat das Konzept "Smart Luxury" übrigens nichts zu tun. Bei diesem Modell gehe es nur darum, was die Immobilie selbst kann, "in unserem Fall steht 'smart' für 'wirtschaftlich'".

Und das Beste daran, so Jelitzka: "Auch wenn das Eigenheim klein ist, darf man sich stolzer Eigentümer einer Wohnung im ersten Bezirk nennen." (Bernadette Redl, 5.6.2016)