Wien – Die Wohnbauoffensive der Regierung, die im abgelaufenen Jahr beschlossen wurde, kann nun durchstarten: Die dafür notwendige Gelddrehscheibe, die Wohnbauinvestitionsbank (WBIB), nimmt "mit heutigem Datum" ihre Tätigkeit auf, wie die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) der APA am Montag mitteilte. In den nächsten fünf Jahren sollen damit 30.000 Wohnungen zusätzlich entstehen.

Die Sonderfinanzierungsgesellschaft WBIB werde eine günstige Refinanzierung über die Europäische Investitionsbank (EIB) mit Haftung der Republik Österreich anstreben. Für die Wohnbauoffensive sollen früheren Angaben zufolge 5,75 Mrd. Euro bereitstehen, fünf Mrd. Euro davon für die Wohnraumbeschaffung und 750 Mio. Euro für die dazugehörige Infrastruktur. Damit soll leistbarer Wohnraum für rund 68.000 Bewohner zusätzlich entstehen.

Gewerbliche und gemeinnützige Bauträger, die mehrgeschoßigen Wohnbau errichten, können sich in Sachen Finanzierung ab sofort an das Sonderinstitut wenden. Für die eher großvolumigen Kreditpakete gebe es keine Ober- oder Untergrenze, wie es aus der ÖHT hieß.

Eigentümer der WBIB sind die ÖHT (35,67 Prozent), die s Wohnbaubank AG (27,5 Prozent), die Raiffeisen Bausparkasse (26 Prozent), die Hypo-Wohnbaubank (10 Prozent) und die Bawag P.S.K. Wohnbaubank AG (0,83 Prozent). Den Dreier-Vorstand bilden ÖHT-Geschäftsführer Wolfgang Kleemann, s-Wohnbaubank- und s-Bausparkassen-Chef Josef Schmidinger und Raiffeisen-Wohnbaubank-Vorstand Christian Sagasser.

Die WBIB ist räumlich und personell in die ÖHT integriert, um die Verwaltungskosten möglichst niedrig zu halten, und strebt eine Bilanzsumme von 700 Mio. Euro an. (APA, 19.9.2016)