Einsatzkräfte in Oberdrauburg.

Foto: APA/EXPA/JOHANN GRODER

Helfer im Einsatz.

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Die B110 über den Pöckenpass ist gesperrt.

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Klagenfurt – Die Hochwassersituation hat sich am Montagabend in Kärnten immer weiter zugespitzt. Sowohl die Gail als auch die Möll traten an mehreren Stellen über die Ufer, dazu kam der heftige Sturm, der zahlreiche Bäume umstürzen ließ. Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden, Tausende Haushalte waren ohne Strom.

Hauptursache für die Stromausfälle waren die Sturmböen. Stromausfälle gab es im Mölltal, im Lesach- und im Gailtal sowie im oberen Drautal, aber auch im Lavanttal im Bezirk Wolfsberg. Im Bereich zwischen Oberdrauburg und Drauhofen im Bezirk Spittal waren aber nicht die Sturmböen verantwortlich, sondern Stromabschaltungen, die aufgrund des ständig steigenden Wassers vorgenommen werden mussten, um verheerende Kurzschlüsse zu vermeiden.

Zivilschutzalarme

Der Sturm war auch Auslöser für mehrere Zivilschutzalarme im Bezirk Spittal. Zuerst wurde der Alarm im oberen Drautal und im oberen Mölltal ausgelöst, gut eine Stunde später war es in Flattach und Obervellach soweit. Auch im Bezirk Klagenfurt-Land waren die Feuerwehren am Abend im Großeinsatz, Sturmschäden wurden aus dem Gemeinden Krumpendorf, Pörtschach, Techelsberg und Schiefling gemeldet.

Großeinsatz für die Feuerwehr Velden.

In Möllbrücke in Oberkärnten und in Lavamünd nahe der slowenischen Grenze herrschte indes noch immer Hochspannung, die höchsten Pegelstände samt Überflutungen wurden für die frühen Morgenstunden erwartet. In Möllbrücke stieg der Wasserstand praktisch minütlich, auch die Zuflüsse der Möll traten teilweise schon am Abend über die Ufer.

Bernd Radler (ORF) berichtet aus dem Unwettergebiet.
ORF

Knapp vor 23.00 Uhr wurde beim Messpunkt Annabrücke östlich von Klagenfurt eine Durchflussmenge von bereits mehr als 1.400 Kubikmeter Wasser pro Sekunde registriert. Nach den Prognosen musste man in Lavamünd mit maximalen Wassermengen von rund 2.000 Kubikmeter pro Sekunde rechnen.

In Osttirol mussten die ÖBB am Abend nach der Einstellung des Zugsverkehrs auch den Busbetrieb einstellen. Damit war auch kein Schienenersatzverkehr mehr möglich, laut Angaben von ÖBB-Sprecher Christoph Posch dürfte der Busverkehr auch am Dienstag mindestens bis 10.00 Uhr vormittags eingestellt bleiben. Ein Ende bzw. Nachlassen der Regenfälle war für den Dienstag vorhergesagt.

Semmering gesperrt

Auf der ÖBB-Strecke am Semmering gab es Montagabend vorübergehend kein Weiterkommen. Grund dafür war eine Sturmfront, die in der Nacht auf Dienstag von Süden her über Österreich zog. Kurz nach 20.30 Uhr kollidierte zwischen Eichberg und Breitenstein in Niederösterreich ein Railjet, der von Villach nach Wien unterwegs war, mit einem umgeknickten Baum.

Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Über die Dauer der Streckenunterbrechung konnte man vorerst keine Angaben machen, die Züge würden die Sperre vorerst abwarten, hieß es bei den Österreichischen Bundesbahnen. (APA, 28.10.2018)