Istanbul – Die Türkei hat angekündigt, "in den kommenden Tagen" mit Probebohrungen in den umstrittenen Gasfeldern vor Zypern zu beginnen. Zwei türkische Bohrschiffe würden dafür in die Mittelmeerregion entsandt, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Donnerstag laut der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

Die Unternehmen "aus der Ferne" sollten wissen, "dass sie ohne uns nichts tun können in der Region", so Cavusoglu.

Die Regierung in Zypern hat seit der Entdeckung großer Gasfelder vor der Küste der Insel mit ausländischen Konzernen wie Eni aus Italien, Total aus Frankreich und ExxonMobil aus den USA Verträge zur Erforschung der Vorkommen geschlossen. Die Türkei lehnt aber eine Ausbeutung der Gasvorkommen in der Region ab, ohne dass die Türkische Republik Nordzypern daran beteiligt wird. Daher gibt es seit langem Spannungen mit Nikosia.

Die Mittelmeerinsel Zypern ist seit 1974 in einen griechischen Süden und einem türkischen Norden geteilt. Damals hatte die türkische Armee nach einem Militärputsch der griechischen Zyprioten den Nordteil der Insel besetzt. Die Türkische Republik Nordzypern wird allerdings nur von Ankara anerkannt. Jahrzehntelange Verhandlungen über eine Wiedervereinigung brachten keine Einigung, da die griechischen Zyprioten entsprechende UN-Pläne ablehnten. (APA, 21.2.2019)