Österreichs Fußballteam hatte zuletzt Schwierigkeiten, Tore zu schießen. Durch das 2:4 in Israel fand eine Bewusstseinserweiterung statt, es hat auch Probleme, Tore zu verhindern. Der Start in die EM-Qualifikation ist maximal misslungen. Man könnte nun eine Teamchefdiskussion beginnen, was nicht notwendig ist, sie läuft bereits.

Ob Franco Foda der richtige Mann ist, sei dahingestellt. Er gilt als akribischer Arbeiter, was sehr brav ist. Wenn er als Ursache die fehlende Leidenschaft und Mentalität anführt, muss er sich aber auch selbst hinterfragen. Denn dafür ist schon der Trainer verantwortlich. Für fahrlässig vergebene Torchancen kann er zum Beispiel nichts. Bei manchen Fans und Nostalgikern wächst die Sehnsucht nach Vorgänger Marcel Koller, der ab 2011 für eine Aufbruchstimmung gesorgt hatte, die erst im letzten Jahr seiner Amtszeit schwand.

Bei Foda scheint der Schwund nach nur eineinhalb Jahren einzutreten. Natürlich stehen auch die Spieler in der Pflicht, sie üben sich mehr in Floskeln als in Leistungen. Kollers Gebilde wirkte gefestigter, die Mannschaft hatte einen Wiedererkennungswert.

Franco Foda lehnt Populismus ab, wird genau analysieren, Verantwortung übernehmen. Ob das Nationalteam wieder populär wird, bleibt offen. Präsident Leo Windtner führt keine Teamchefdiskussion. Foda auch nicht. (Christian Hackl, 25.3.2019)