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Die junge Klimaschutzaktivistin wird von "Zur Zeit" beschimpft.

Foto: reuters/FOEGER

Am Freitag demonstrierten tausende Menschen in Wien für mehr Klimaschutz. Ursprünglich war das Event als Schulstreik geplant gewesen, jedoch nahmen Menschen aus allen Altersgruppen daran teil. Ebenfalls mitmarschiert ist die 16-jährige schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg – ein Umstand, der der FPÖ-nahen Wochenzeitung "Zur Zeit" offenbar nicht besonders gefiel.

"Ominöser Klimawandel"

Foto: screenshot/facebook/via fpö fails

Sie postete, wie der Rechercheplattform "FPÖ Fails" zunächst auffiel, auf Facebook einen Beitrag mit dem Titel "Klima-Deppen demonstrieren in Wien". Schüler würden die Schule schwänzen, um gegen den "ominösen Klima-Wandel", wie die Zeitung ihn beschreibt, zu demonstrieren. Thunberg wird als "psychisch kranke", "schwedische Göre mit sauertöpfischen Gesicht" bezeichnet.

Sie sei eine "Ikone der Eliten". Der Beitrag sorgte rasch für Empörung, kurze Zeit später entfernte "Zur Zeit" ihn ohne weitere Kommentare. Der Social-Media-Manager der Zeitung irrt sich insofern, dass die Schüler schwänzen, da der 31. Mai in Wien ein von der Bildungsdirektion vorgegebener schulautonomer Tag ist.

Ausreißer "ins Faschistische" und Presseförderung

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes" bezeichnete die Blattlinie des Blattes als "FPÖ-konform", jedoch gebe es immer wieder "Ausreißer", die "ins Faschistische gehen". Oft rücke die Zeitung in den Grenzbereich des Rechtsextremismus. Dabei bekommt sie jährlich tausende Euro an Presseförderung – 2018 etwa erhielt sie rund 45.000 Euro. (muz, 31.5.2019)