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Das Internet wird in Russland immer strenger reguliert.

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Schon seit Längerem müssen Internetanbieter in Russland bestimmte Inhalte blockieren, die aus Sicht der Regierung unzulässig sind. In der Praxis war das aber für Nutzer leicht umgänglich, da sie einfach VPN-Dienste nutzten. Doch kürzlich hat die Regierung in Moskau ein Gesetz verabschiedet, das sie in die Pflicht nimmt – halten sie sich nicht dran, landen sie selbst auf der schwarzen Liste. Da sich neun größere Dienste weigern, sich der Zensur zu beugen, werden sie nun selbst blockiert, wie "Engadget" berichtet. Mit dabei sind etwa die populären Anbieter ExpressVPN und NordVPN, die wohl innerhalb eines Monats nicht mehr verfügbar sein werden.

Brief an VPN-Anbieter

Zehn Unternehmen wurden kürzlich in einem Brief dazu aufgefordert, sich an die Regeln zu halten. Nur eines davon, Kaspersky, hat sich dem gebeugt – und das voraussichtlich, weil das Unternehmen seinen Sitz in Russland hat und somit mit mehr Konsequenzen rechnen muss als andere Firmen. Die anderen Anbieter gaben an, nicht nur die Vorgaben zu verweigern, sondern aktiv dagegen anzukämpfen. Weitere Firmen gaben ihren Rückzug aus Russland bekannt.

Immer strenger

Die Regierung in Moskau wird bei ihrer Filterung des Internets zunehmend strenger. Sie arbeitet aktuell an einem neuen Gesetz, mit dem eine Art eigenes russisches Internet geschaffen werden soll, das unabhängig von dem existierenden Netz operiert. Damit zeigt auch Russland, dass die einstige Annahme, das Internet sei unkontrollierbar, wohl nicht der Realität entspricht. Die Pläne erinnern an China, wo das Internet ebenso massiv zensiert und kontrolliert wird. (red, 8.6.2019)