DER STANDARD: Woher stammt Ihre Vorliebe für das Wörtchen "wunderbar"?

Serafin: Ich habe es immer schon geliebt, jetzt entdecken es auch die Menschen. Nicht "wunderboa" – das ist Abfall! Sondern: "Wunnnderbar!" Man muss die Sinnlichkeit in den Bauch lassen. Wo immer ich hinkomme, begrüßen mich die Leute mit "Wunnnderbar!" Das ist wunderbar!

DER STANDARD: Zwei Fragen beschäftigen die TV-Zuschauer: Wer wird "Dancing Star"? Ihr Tipp?

Serafin: Ich bin Juror, kann keine Tipps abgeben.

DER STANDARD: Die zweite Frage: Ist der Harald Serafin wirklich so?

Serafin: Wie "so"?

DER STANDARD: Exaltiert, laut, ein bisschen überdreht?

Serafin: Ich bin sonst nicht so laut. Aber wenn ich ein bisschen unter Stress bin, dann wird es halt lauter! Die Mikrophone sind auf Sprechstimme eingestellt, und wenn ich "Wunderbar, wunderbar!" zu singen beginne, dann klingt das wahnsinnig laut. Abgesehen davon bin ich ein Mensch wie jeder andere, der etwas von der Natur geschenkt bekam: Ein Lächeln.

Die Jury: Thomas Schäfer-Elmayer, Nicole Burns-Hansen, Harald Serafin, Hannes Nedbal.
Foto: ORF/Ali Schafler

DER STANDARD: Sie sprengen mit Ihrer Begeisterung permanent das Sendungskonzept der "Dancing Stars". Gab's schon Rügen vom ORF?

Serafin: Ich sprenge, um Unterhaltung zu bringen. Die "Dancing Stars" waren bisher fad, deshalb wurde ich engagiert. Nicht, um Sendezeit zu überziehen, sondern um Leben reinzubringen. Das nehmen die Leute auch dankbar an. Die vom ORF wissen, warum sie mich geholt haben.

DER STANDARD: Gibt's Pläne für nachher? "Die Serafins"?

Serafin: Auf gar keinen Fall! Es wurde ohnehin schon zu viel übers Private geredet, zu viele Fotos wurden gemacht. Am Anfang war ich gütig, aber jetzt kommen Redakteure, die blöd fragen. Inzwischen breche ich solche Interviews ab. Aber fragen Sie mich schön weiter, bitte.

DER STANDARD: Die nächsten "Dancing Stars" finden ohne Sie statt, sagten Sie zuletzt. Bleibt's dabei?

Serafin: Alles andere wäre kalter Kaffee. Warum sollte ich das tun?

DER STANDARD: Vielleicht, weil Sie "Starmania III" reizt?

Serafin: Ebenso wenig. Da muss schon irgendetwas kommen, das mit Musik, Operette zu tun hat. Ich habe natürlich heimliche Wünsche. Mein Vater sagte: "Greif nach den Sternen, vielleicht erwischst du die erste Wolke." Ist das nicht wunderbar? (Doris Priesching/DER STANDARD, Printausgabe, 5.5.2006)