Paul Lendvai

Putin und seine hilfsbereiten Freunde

Der Besuch des chinesischen Staatschefs in Europa schürt Erwartungen. Die enge Beziehung zu Russland darf dabei nicht übersehen werden

Foto: Reuters / Gonzalo Fuentes

Zu Gesprächen in Paris: Der chinesische Staatschef Xi Jinping traf den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Foto: Reuters / Gonzalo Fuentes

Die protokollarische Begleitmusik zur Europareise des chinesischen Staats- und Parteichefs Xi Jinping darf nicht über die internationale Dimension der engen Zusammenarbeit mit Russland hinwegtäuschen. In Serbien und Ungarn geht es bei seinem Besuch um den demonstrativen Ausbau der strategischen und wirtschaftlichen Position Chinas vor dem Hintergrund großer gemeinsamer Infrastrukturinvestitionen in beiden Ländern, deren Regierungen auch mit Wladimir Putins Russland eng befreundet sind. Die Hoffnungen allerdings, dass Gastgeber Emmanuel Macron bei den Gesprächen in Paris eine Änderung der chinesischen Haltung hinsichtlich des Aggressionskrieges gegen die Ukraine bewirken könnte, dürften ebenso ohne Konsequenzen bleiben wie ähnliche Erwartungen vor den Gesprächen, die der französische Präsident im April 2023 und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz kürzlich in Peking mit Xi führte.