Inland

Fridays for Future: Erneut weltweite Proteste für das Klima

Liveticker

Über alle Bundesländer verteilt finden heute bei der achten weltweiten Protestauflage Klimastreiks statt. DER STANDARD berichtet live


Die österreichischen Fridays-for-Future-Bewegungen riefen für Freitag zur Teilnahme an der achten weltweiten Auflage des Klimastreiks auf. In Wien begann die Aktion nach dem "Sommer der Klimakatastrophen" um 12 Uhr am Praterstern und führt über den Ring zum Heldenplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfindet. Auch in den anderen Bundesländern wird wieder für den Klimaschutz protestiert.

"Setzen wir die Politik am Freitag gemeinsam unter Druck!", lautete der Aufruf der Aktivistin Paula Dorten. Gefordert wird eine realistische Antwort auf die drohende Klimakatastrophe. Insgesamt nehmen in Wien mehr als 100 Organisationen, Gewerkschaften und Initiativen am Klimastreik teil, neben den bekannten Umweltschutz-NGOs auch das Rote Kreuz, die Plattform für menschliche Asylpolitik oder die Gewerkschaft ÖGB.

In der Bundeshauptstadt wartet auch ein Impfbus. Von 11 bis 20 Uhr kann man sich hinter dem Kunsthistorischen Museum ohne Anmeldung gegen das Coronavirus schützen lassen.

Greenpeace war seit Donnerstag im Rathaus

Begonnen hat der Protest in Wien bereits am Donnerstagmorgen, als Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace den Gang vor dem Büro des Bürgermeisters Michael Ludwig (SPÖ) besetzt und ein zehn Meter langes Banner mit der Aufschrift "Lobau bleibt" an der Fassade des Rathauses aufgespannt haben. Sie forderten den sofortigen Stopp des Lobautunnelprojekts und der geplanten Stadtstraße Aspern. "Bürgermeister Ludwig soll aufhören, den Kopf in den Sand zu stecken und die Wissenschaft und den Willen der Menschen zu ignorieren. Eine Autobahn führt immer zu mehr, nie zu weniger Verkehr. Für die Menschen in der Donaustadt braucht es eine Verkehrslösung – eine Autobahn ist das aber nicht", sagte Greenpeace-Sprecherin Klara Maria Schenk.

Ein Gesprächsangebot habe es seitens des Bürgermeisterbüros nicht gegeben, so Schenk. Am Freitagvormittag befanden sich nach Angaben von Greenpeace nach wie vor acht Aktivistinnen und Aktivisten im Rathaus vor dem Büro des Bürgermeisters und weitere fünf auf dem Gerüst an der Fassade des Rathauses. Vonseiten des Bürgermeisters hat es keine Bemühungen gegeben, den Protest zu räumen – vermutlich auch, weil die Teilnehmenden niemanden von der Arbeit abgehalten haben, sondern lediglich ein Zeichen setzen wollten und sich an die Corona-Regeln hielten.

Heute Mittag haben die Aktivistinnen und Aktivisten der NGO die Besetzung beendet.

80 Länder, Greta Thunberg in Berlin

Die Klimaproteste beschränken sich aber nicht auf Österreich. Weltweit gehen am Freitag Menschen auf die Straße, um für eine Klimawende einzutreten. Fridays for Future will damit die Klimaproteste nach Corona-bedingter Pause wieder ins Gedächtnis rufen. In 80 Ländern finden Aktionen statt.

Die schwedische Klima-Ikone Greta Thunberg wird dabei in Berlin auftreten. Sie betonte aber angesichts der Deutschlandwahl, keine Werbung für eine Partei machen zu wollen: "Wir sind keine Lobbyisten der Grünen." In Deutschland behandle "kein Politiker, keine Politikerin, keine Partei die Klimakrise wie einen Notfall". (APA, red, 24.9.2021)