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Selenskyj fordert bei Video-Auftritt in Wien Ausweitung der Sanktionen gegen Russland

Livebericht

Russland zieht seine Truppen von der strategisch wichtigen Schlangeninsel zurück. Der türkische Präsident Erdoğan spricht nach dem Nato-Gipfel von einem "diplomatischem Sieg"

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der ukrainische Präsident Wolodymr Selenskyj sprach am Donnerstagabend via Videoschaltung zum ersten Mal seit Kriegsbeginn live in Österreich im Rahmen des 4Gamechangers-Festival in Wien. Er forderte eine Ausweitung der Sanktionen gegen Russland und bat Österreich, seine Anstrengungen vor dem siebten Sanktionspaket zu verdoppeln.
  • Russland hat sich am Donnerstag von der strategisch wichtigen Schlangeninsel zurückgezogen. Der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak lobte die ukrainischen Streitkräfte dafür. Moskau begründete den Rückzug damit, ukrainische Getreideexporte ermöglichen zu wollen.
  • Zugleich stand Lyssytschansk ukrainischen Behörden zufolge am Donnerstag unter Dauerbeschuss. Die Zahl russischer Raketenangriffe hat sich dem ukrainischen Militär zufolge in den vergangenen zwei Wochen mehr als verdoppelt.
  • Die Nato versuche durch den Ukraine-Konflikt ihre "Vormachtstellung" zu behaupten, sagte Russlands Staatschef Putin am Mittwoch und wirft dem Bündnis "imperiale Ambitionen" vor.
  • Die Nato hat am Mittwoch bei ihrem Gipfel in Madrid ihr neues Strategiekonzept beschlossen und Russland darin als "größte Bedrohung" der Allianz bezeichnet. Zudem wurden die Aufnahmeverfahren für Finnland und Schweden gestartet. Am Dienstag sollen die beiden Länder die Beitrittsprotokolle unterzeichnen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sprach nach dem Nato-Gipfel von einem "diplomatischem Sieg".
  • Kanzler Karl Nehammer hat Erdoğan am Rande des Nato-Gipfels in Madrid getroffen und kündigte an, "den Weg der Annäherung und des Dialogs" fortzusetzen.
  • Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wertet den Angriff auf ein Theater in Mariupol im März als Kriegsverbrechen.
  • Wie Sie Flüchtlingen in der Ukraine und in Österreich jetzt helfen können: eine Liste der Möglichkeiten. (red, 30.6.2022)