Die Landtagswahl in Kärnten ist geschlagen. Hier die Ergebnisse im Überblick:

Das vorläufige Wahlergebnis:
SPÖ 38,9 Prozent (–9)
FPÖ 24,6 Prozent (+1,6)
ÖVP 17 Prozent (+1,6)
Team Kärnten 10,1 Prozent (+4,4)
Grüne 3,9 Prozent (+0,7)
Neos 2,6 Prozent (+0,4)
Vision Österreich 2,4 Prozent
Sonstige 0,6 Prozent
Die SPÖ von Spitzenkandidat und Landeshauptmann Peter Kaiser konnte zwar Platz eins verteidigen, musste aber herbere Verluste einstecken als erwartet. Das Minus fiel noch stärker aus, als es für diese Nach-Corona- und Teuerungskrisenwahl prognostiziert wurde. Kaiser verpasste damit auch sein Ziel eines "Vierers vorne". Im "ZiB 2"-Interview am Sonntag beteuerte Kaiser, dass er als Parteichef die Verantwortung für die Niederlage übernehme. An Rücktritt denkt er aber nicht. "Sie können mit einer hohen Wahrscheinlichkeit damit rechnen", war seine Antwort auf die Frage, ob er in einem halben Jahr noch Landesparteivorsitzender sein wird.
Kaiser wird das Wahlergebnis am Montag nur im kleinen Kreis analysieren, der rote Landesparteivorstand setzt sich am Dienstagvormittag zusammen.
Die SPÖ-Führungsdebatte erhielt mit der Landtagswahl neue Nahrung. Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner sah diese als eine der Ursachen für das Kärntner "Ergebnis, das schmerzt". Sie bezichtigte auch innerparteiliche Kritiker der Mitschuld an der Wahlschlappe. Kaiser selbst hatte, wie er sagte, gehofft, dass er "mit einem respektableren Ergebnis auch zur Beruhigung der SPÖ insgesamt beitragen kann. Das ist mir leider nicht gelungen."
Der burgenländische SPÖ-Chef Hans Peter Doskozil, dem selbst Ambitionen auf den SPÖ-Parteivorsitz nachgesagt werden, hat sich bisher mit Kommentaren zurückgehalten. Bei der "Starnacht"-Pressekonferenz am Montag wurde er dennoch nach seiner Einschätzung gefragt. Die Verluste seien "natürlich nicht angenehm", und er verstehe die Frage nach etwaigen Konsequenzen, sagte Doskozil: "Diese Diskussionen wird es in der Sozialdemokratie geben, die werden nicht öffentlich sein."
Die FPÖ konnte mit der starken Konkurrenz durch das Team Kärnten nur wenig zulegen – vor allem im Vergleich zu dem großen Triumph in Niederösterreich. Mit 24,5 Prozent bleiben die Blauen wie erwartet auf Platz zwei.
Die ÖVP konnte überraschend ein wenig dazugewinnen und bleibt damit auf Platz drei.
Die Grünen und die Neos erreichten die Fünfprozenthürde nicht und ziehen damit nicht in den Landtag ein. Am späten Montagnachmittag kommt der Landesvorstand der Grünen in der Parteizentrale zusammen, anschließend tagt der erweiterte Landesvorstand. Die Neos wollen sich im Lauf der Woche treffen.
Eine Mehrheit gegen Kaisers SPÖ wäre möglich – sofern sich FPÖ, ÖVP und Team Kärnten zusammentun.

Wie geht es am Tag nach der Wahl weiter? DER STANDARD berichtet live. (6.3.2023)

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