IAEA-Chef Grossi leitet nach Dammbruch Mission zum AKW Saporischschja. Zehntausende Menschen sind von Überschwemmungen bedroht. US-Geheimdienste sehen Russland als verantwortlich.
- Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms eine Untersuchungskommission vorgeschlagen, in ähnlichem Format wie das Getreideabkommen, also mit Vertretern der beiden Kriegsparteien, der Uno und der Türkei. Erdoğan hat dies am Mittwoch in separaten Telefonaten mit Putin und Selenskyj angesprochen.
- Nach dem Dammbruch des Staudamms Kachowka haben sich die Ukraine und Russland vor dem UN-Sicherheitsrat gegenseitig beschuldigt. Die US-Geheimdienste sehen Russland als verantwortlich, für das Weiße Haus wiederum ist die Ursache nicht abschließend klar. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte, dass Russland für die Kriegsverbrechen bezahlen müsse. Die EU schickt Material, um die Flutkatastrophe einzudämmen.
- Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zu dem Vorfall die Ukraine für die Explosion verantwortlich gemacht. Er sprach von einer "barbarischen Tat" Kiews.
- Die Evakuierung der Gebiete hat einem Gouverneur der Region zufolge bereits begonnen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat außerdem eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Zehntausende Menschen sind von Überschwemmungen bedroht. Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass wurde im Bezirk Nowa Kachowka der Notstand ausgerufen.
- Nach einer Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) besteht derzeit keine Gefahr für die Sicherheit des Atomkraftwerks Saporischschja, das in der Nähe des Kachowka-Stausees liegt. Ihr Chef Rafael Grossi wird dennoch die nächste Mission zum Kraftwerk leiten.
- Der ÖGB stellt seine Räumlichkeiten doch nicht zur Verfügung für den umstrittenen Wiener "Friedensgipfel" für die Ukraine. Das gab ein Sprecher des ÖGB am Mittwochnachmittag an. Für Empörung hatte vor allem die Information gesorgt, dass einer der Stargäste, der US-Ökonom Jeffrey Sachs, in der Sendung des russischen Chefpropagandisten Wladimir Solowjew aufgetreten war.
- Wie Sie Flüchtlingen in der Ukraine und in Österreich helfen können: eine Liste der Möglichkeiten.
- Hier finden Sie den Livebericht vom Dienstag zur Nachlese. (red, 7.6.2023)