Natur
Illegaler Vogelhandel mit Armee-Unterstützung?
Vorwürfe gegen indonesisches Militär sprechen von Tiertransporten mit Kriegsschiffen
Jakarta - Die indonesische Armee beteiligt sich
Tierschützern und Behördenvertretern zufolge am illegalen Handel mit
bedrohten Vogelarten. Tausende Exemplare aus den Provinzen Maluku und
Papua auf Java seien bereits gefangen worden und auf Schwarzmärkte
gelangt, erklärte die Organisation Tiererhaltung für das Leben in Jakarta. Die Armee äußerte sich zunächst nicht zu den
Vorwürfen. Demnach sollen Kriegsschiffe von ihren Fahrten nach Java jedes Mal
Hunderte Papageien und andere seltene Vögel in winzigen Käfigen
zurückbringen. Schon auf der Seereise kämen viele Vögel um, erklärte
Tierschützer Rosek Nursahid bei der Vorlage eines Berichts, den seine
Organisation in den vergangenen 15 Monaten erstellt hat. Korrupte
Beamte in der indonesischen Forstverwaltung unterstützten den
illegalen Vogelfang, der ein lukratives Geschäft sei. Von fünf
Schwarzmärkten würden die gefiederten Tiere auch nach Singapur und
Malaysia geschmuggelt und gelangten mitunter sogar in europäische
Tierhandlungen.
Ein ranghoher Beamter der Forstverwaltung, Adi Susmianto, räumte
Korruption bei seiner Behörde ein. Dadurch floriere auch der illegale
Vogelhandel. Viele Fälle würden derzeit noch untersucht.
(APA/AP)