Film
John Frankenheimer nach Schlaganfall gestorben
Der Großmeister der Thriller- und Actionfilme hinterläßt mehr als nur einen Klassiker: "Grand Prix", "French Connection","Der Gefangene von Alcatraz"...
Los Angeles - Der Hollywood-Regisseur John
Frankenheimer ist tot. Frankenheimer sei am Samstag in einem
Krankenhaus in Los Angeles im Alter von 72 Jahren an den Folgen eines
Schlaganfalles gestorben, teilte seine Tochter Kristi Frankenheimer
mit. Dort sei er an der Wirbelsäule operiert worden.Eigentlich wollte er Tennisspieler werden
Frankenheimer wurde 1930 in New York geboren und wollte eigentlich
Tennisprofi werden. Später interessierte er sich für die
Schauspielerei und griff während seines Dienstes in der US-Luftwaffe
zur Kamera. Zu seinen größten Kinoerfolgen gehörten die in den
60er-Jahren gedrehten Kinofilme "The Birdman of Alcatraz" (deutscher
Titel: "Der Gefangene von Alcatraz"), "The Manchurin Candidate"
("Botschafter der Angst") und "Seven Days in May" ("Sieben Tage im
Mai"). Später drehte er auch zahlreiche Fernsehfilme, für die er
mehrfach ausgezeichnet wurde. So erhielt er in den 90er Jahren vier
Emmy Awards in Folge.
Er prägte die 60er-Jahre wie kein anderer
In seiner großen Zeit in den 60er-Jahren habe Frankenheimer mit
den besten Drehbuchautoren, Produzenten und Schauspielern in einer
Reihe von Filmen zusammengearbeitet, die sich mit aktuellen Themen
des Zeitgeschehens beschäftigt hätten, sagte der Filmkritiker Leonard
Maltin dem Rundfunksender KNX. Frankenheimers Filme handelten von
"Dingen, die uns alle angingen", sagte der Kritiker.
Der Film "Der Gefangene von Alcatraz" von 1962 brachte ihm Weltruhm.
Hollywood-Star Burt Lancaster spielte einen verurteilten Mörder, der sich auf
der Gefängnisinsel in der Bucht von San Francisco zu einem
Vogelexperten wandelte. "Botschafter der Angst" (1962) handelt von
einem US-Veteranen des Korea-Krieges (1950-1953), der als
Kriegsgefangener einer Gehirnwäsche unterzogen und darauf gedrillt
wurde, einen liberalen Politiker zu töten.
In dem 1964 gedrehten Film "Sieben Tage im Mai" spielte Lancaster
einen US-General der vor dem Hintergrund des Kalten Krieges einen
Umsturz plant. Einer der hervorragndsten Arbeiten und Kinoerfolge Frankenheimers waren "Grand Prix" aus dem Jahr 1966, French Connection II (1975) mit Gene Hackman und
"Ronin" (1998) mit Robert de Niro in der Hauptrolle. (APA)