Wien - FP-Klubobmann Peter Westenthaler sieht "überhaupt keinen Anlass" für einen Rücktritt von Volksanwalt Ewald Stadler nach dessen umstrittenen Äußerungen zur NS-Zeit. Das betonte er bei einer Pressekonferenz Montag Vormittag. Zwar sei auch er mit der "Erstformulierung" Stadlers nicht einverstanden gewesen, jedoch habe der Volksanwalt mittlerweile (im "profil"-Interview) klar gestellt, dass er die NS-Zeit nicht verharmlosen wollte. Somit habe er überhaupt kein Problem mehr mit der Angelegenheit, meinte Westenthaler. Der Klubchef betonte weiters, dass Stadler ein "lupenreiner Demokrat" sei. Dies dem Volksanwalt abzusprechen, wäre absurd. Allerdings unterstrich Westenthaler auch, dass man aus seiner Sicht keine Systeme vergleichen sollte: "Das hat in der FPÖ nichts verloren", so der Klubchef zur Aussage Stadlers, wonach er nicht einschätzen wolle, ob NS- oder Besatzungszeit schlimmer gewesen seien. Für Westenthaler ist klar, welches System "fürchterlicher war und nicht relativiert werden darf". Weitere Schritte Stadlers hält der Klubchef ungeachtet dessen nicht für nötig: "Was soll er noch machen. Einen Handstand?" Handlungsbedarf sieht Westenthaler vielmehr bei der SPÖ, deren Budgetsprecher Rudolf Edlinger ja mit einem "Sieg Heil"-Ruf im Nationalrat unangenehm aufgefallen war. Aus Sicht des Klubchefs hat der frühere Finanzminister nach diesem Ausruf nichts mehr im Parlament verloren. Nun sei es an Parteichef Alfred Gusenbauer, Klubobmann Josef Cap und Nationalratspräsident Heinz Fischer, "den Moralaposteln der SPÖ", sich in dieser Frage durchzusetzen. (APA)