Graz - Mit einer Coaching-Initiative für arbeitslose junge Akademikerinnen betritt die Steiermark Neuland in Österreich. Frauen, die eine Managementposition in der Wirtschaft anstreben, können sich über das Projekt "Cross Mentoring Mentees" der "Akademiker Bildung Steiermark" und dem Arbeitsmarktservice Steiermark von Führungskräften aus namhaften steirischen Unternehmen ein Jahr lang kostenlos coachen lassen. Der Wermutstropfen: Für 80 Bewerberinnen der Pilotrunde stehen lediglich 15 Plätze zur Verfügung.Frauen in Führungsetagen begleiten "Ziel des Projektes ist es, Frauen, die Spitzenleistungen in der Wirtschaft erbringen wollen, zielgerichtet und praxisorientiert in ein Berufsleben der höheren Führungsetage zu begleiten", so Projektleiterin Bettina Stein von der "Akademiker Bildung Steiermark". BegleiterInnen sind Führungspersönlichkeiten aus steirischen Wirtschaftsbetrieben. "Die Mentoren aus den Unternehmen bilden über den Zeitraum von einem Jahr mit den Jungakademikerinnen Tandems und sollen bei allen Fragen der beruflichen Karriere mit Rat und Tat zur Seite stehen", erklärt Stein. "Das Coaching reicht von Tipps zur erfolgreichen Führung von Bewerbungsgesprächen, über das Vorgehen bei Gehaltsverhandlungen bis hin zur Knüpfung von Kontakten mit Entscheidungsträgern in der Wirtschaft", erläutert die Projektleiterin. Führungsriege männlich dominiert Bis auf eine Mentorin - Angelika Kresch vom steirischen Auspuffhersteller-Unternehmen Remus - sind alle Coaches Männer. "Wir hätten gerne mehr Mentorinnen in unser Team aufgenommen, doch die Führungsriege in den steirischen Unternehmen ist nach wie vor stark männlich dominiert", erklärte Stein. Und "irgendwem im mittleren Management" wollte man die hoffnungsvollen jungen Frauen nicht anvertrauen: So werden die 15 Akademikerinnen, die aus einem dreitägigen Assessment-Center als "Siegerinnen" hervorgehen, in den kommenden zwölf Monaten von den Vorstandsdirektoren, Generaldirektoren sowie Personalchefs von u.a. austriamicrosystems, AVL List, der Brau Union, Knapp Logistik bis hin zu Magna Europa betreut. "Wir legen allerdings Wert darauf, dass die Mentoren nicht aus jenen Unternehmen stammen, bei denen sich die Akademikerinnen bewerben und ihre Karriere starten wollen", so Stein. Art der Betreuung wird selbst geregelt Die Art und Weise der Betreuung soll von den Beteiligten selbst geregelt werden: "Die Mentees können sich mit ihren Mentoren persönlich treffen, sie können aber auch per E-Mail Rat einholen". In Abständen von drei Monaten gibt es große Meetings, in denen die bereits erreichten Fortschritte in der Karriere den Kolleginnen und den anderen Mentoren präsentiert werden. Zusätzlich stehen sowohl den Mentoren als auch den Jungakademikerinnen bei Bedarf Mediatoren zur Verfügung. (APA)