Wien
Sofiensäle: Ruf nach öffentlicher Hand für SPÖ unangebracht
ÖVP fordert Wiedererrichtung einer Kulturstätte
Wenig Verständnis für den Wunsch der Wiener FPÖ, die
Stadt Wien solle die abgebrannten Sofiensäle aufkaufen und für die
Realisierung eines Hotelprojekts sorgen, zeigte am Donnerstag
SP-Gemeinderat Ernst Woller. "Gerade die FPÖ, die sonst immer
lautstark für Privatisierung eintritt, ruft jetzt - wo ein Privater
in Schwierigkeiten gerät - wieder nach der öffentlichen Hand. Das ist
mehr als inkonsequent", so Woller in einer Aussendung.Keine Extra- oder Sonderbehandlung
Der Brandschaden an dem denkmalgeschützten Gebäude in
Wien-Landstraße sei ohnehin durch eine Versicherung gedeckt. "Die
Stadt Wien wird den Eigentümer - wie jeden anderen privaten Bauträger
auch - im Bereich ihrer Möglichkeiten unterstützen", so Woller
weiter. "Möglich ist dabei eine Hilfe aus dem
Altstadterhaltungsfonds". Eine weitere Extra- oder Sonderbehandlung
sei aber nicht angebracht. "Außer Streit steht, dass der Stadt die
Einhaltung des Denkmalschutzes und aller Auflagen wichtig ist",
schloss Woller.
ÖVP fordert Wiedererrichtung einer Kulturstätte
Seitens der Wiener ÖVP wurde erneut betont, dass
an dem geschichtsträchtigen Ort eine Kulturstätte - etwa ein
Johann-Strauß-Zentrum - entstehen sollte. Kein Urteil gab es zu dem
FP-Vorschlag, den geschützten Ballsaal in ein bis zu 55 Meter hohes
Hotel zu integrieren. Alle Projektvorschläge sollten genau geprüft
werden, hieß es. Die Erhaltung des Stadtbildes und die Wünsche der
Bürger seien zu berücksichtigen. (APA)