Forschung & Geschlecht
Neuer Test ermöglicht bessere Erkennung von Eierstockkrebs
Heidelberger ForscherInnen wollen Sterberate deutlich senken
Heidelberg - Mit Hilfe eines Eiweißstoffes sollen Tumoren
der Eierstöcke und der Gebärmutter in Zukunft deutlich früher
entdeckt werden können. Auf diese Weise wollen WissenschafterInnen des
Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg langfristig die
Heilungschancen der Patientinnen erhöhen und die Sterberaten
entsprechend deutlich senken.Bislang späte Diagnose
Jedes Jahr erkranken rund 7.400 Frauen in Deutschland an
Eierstockkrebs. Da das so genannten Ovarialkarzinom im Frühstadium
keine Beschwerden verursacht, wird es häufig erst so spät erkannt,
dass die Patientinnen nur noch geringe Heilungschancen haben.
Tumoren der Gebärmutter sind mit rund 17.200 Neuerkrankungen pro
Jahr eine der häufigsten Krebsarten bei Frauen. Sie gelten zwar meist
als weniger gefährlich, doch gibt es nach Angaben der WissenschafterInnen
hier eine besonders aggressive Form, die ebenfalls nur sehr schwer zu
erkennen und entsprechend schlecht zu heilen ist.
Protein-Studien
"Eine frühe Diagnose der Tumoren bietet die größte Chance für die
Senkung der Sterberate", betont Peter Altevogt vom
Krebsforschungszentrum. Unter seiner Leitung und mit Förderung der
Deutschen Krebshilfe untersuchen WissenschaftlerInnen aus Heidelberg und
aus Rehovot in Israel ein Protein, das im Körper vielfältige
Funktionen übernimmt und möglicherweise auch für die Tumorentwicklung
der Eierstöcke und der Gebärmutter verantwortlich ist.
Beide Krebsformen produzieren nach Angaben der ForscherInnen das so
genannte LI-Adhäsionsmolekül bereits in einem frühen Stadium und
geben es ins Blut ab. Dieser Eiweißstoff könnte somit bereits beim
ersten Verdacht einen Hinweis auf die bösartige Krankheit liefern,
vermutet Altevogt: "Unser langfristiges Ziel ist es, durch Messen des
LI-Proteins die Risikopatientinnen beim Gebärmutterkrebs und die
frühen Stadien des Eierstockkrebses erkennen zu können."
(APA)