Das umstrittene Hochhausprojekt in Wien-Mitte wird demnächst grünes Licht von der Baupolizei erhalten. "Es fehlt nur noch die Ausstellung des Baubewilligungsbescheids. Das wird dieser Tage erledigt sein", sagte Behördenleiter Herbert Richter am Dienstag. Auch für die Betreiber ist das Projekt "auf Schiene". Man werde noch heuer mit dem Abriss der Bahnhofsüberbauung beginnen, hieß es. Ab 2003 sollen dann die Türme in den Himmel wachsen. Dass seitens der Baupolizei keine Einsprüche zu erwarten sein würden, hatte Planungsstadtrat Rudolf Schicker (S) in der Vergangenheit wiederholt angekündigt. Wenn der Betreiber auf Basis des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans um Baubewilligung ansuche, könne die Baupolizei gar nicht anders, als dem Projekt zuzustimmen, so der Stadtrat - für die Baupolizei selbst ist übrigens sein Kollege Werner Faymann (S) zuständig. "Es steht nichts mehr im Wege" Für Roman Rusy, Sprecher der "Wien-Mitte Bauprojektmanagement GmbH", steht damit der Realisierung der drei bis zu 97 Meter hohen Hochhäuser nichts mehr im Wege. Auch die Bedenken der UNESCO im Zusammenhang mit dem Weltkulturerbe-Prädikat für die Wiener Innenstadt würden zu keiner Reduktion der Gebäudehöhe führen. "Es gibt absolut nichts, was sich ändern könnte", betonte Rusy. Auch von Anrainereinsprüchen erwartet er sich keine Verzögerungen. Nach Angaben des Wien-Mitte-Sprechers wird seit rund einem Monat an der Logistik der "Riesenbaustelle" geplant. Dabei müsse unter anderem auf die Bahnhofs-Umbaupläne der ÖBB Rücksicht genommen werden. Mit den Abrissarbeiten werde am ehemaligen Busbahnhof begonnen, der Gebäudeteil an der Landstraßer Hauptstraße soll noch einige Zeit erhalten bleiben. "Einer Weltstadt würdig" Die Betreiber wollen in Wien-Mitte um rund 300 Mill. Euro 28.000 Quadratmeter an Flächen für den Bahnhof, den City-Check-In für den Flughafen sowie für Einkauf, Gastronomie und Freizeit errichten. Zusätzlich sind 29.000 Quadratmeter an Büroflächen und ein Hotel mit 340 Zimmern geplant. Dass es dabei den von Schicker gewünschten Erdgeschoß-Bereich geben wird, der einer Weltstadt würdig sei, liegt für Rusy auf der Hand: "Das findet sowieso statt, und zwar in einer Art und Weise, wie es Wien noch nicht erlebt hat." (APA)