Kärnten
Haider: "Viel Sympathie für mich"
Landeschef Haider vor Ausschuss: Als einfaches Parteimitglied privat unterwegs
Klagenfurt - Landeshauptmann Jörg Haider hat am Donnerstag vor dem Kärntner Untersuchungsausschuss neuerlich betont, seine Reisen in
den Nahen und Mittleren Osten als Privatmann unternommen zu haben. Sein umstrittenes Treffen mit Iraks
Diktator Saddam Hussein habe ausschließlich humanitäre
Gründe gehabt. Wortreich
schilderte Haider seine außenpolitischen Beweggründe,
die festgefahrenen Verhandlungen über den Austausch
der Kriegsgefangenen zwischen Kuwait und dem Irak
wieder in Gang zu bringen.
Dem Land Kärnten hätte seine
Mission nichts gekostet, jedoch viel gebracht.
Weniger ausführlich gab er
sich freilich dazu, in welcher
Rolle er tatsächlich von seinen
arabischen Gesprächspartnern auf höchster Regierungsebene empfangen wurde.
Schließlich könne man den
Mantel des Kärntner Landeshauptmannes ja nicht so einfach fallen lassen, wenn man
das Land offenbar in weltpolitischer Mission in Richtung
Irak verlasse, wird von den
Ausschussmitgliedern immer
wieder nachgefragt. "Wenn
ich als einfaches Parteimitglied etwas erreichen kann,
dann freut sich auch der
Kärntner Landeshauptmann",
meinte Haider: "Es gibt ja auch
private politische Aktivitäten." Eingeladen habe man ihn
noch als FPÖ-Obmann und
Klubchef, weil es in der arabischen Welt "viel Sympathie
für die Freiheitlichen und für
mich gibt".
Und wenn er dabei auch etwas für Kärnten herausverhandeln könne, "sehe ich
nicht ein, warum ich das nicht
tun soll". Auch über die Kosten seiner jeweiligen "Privatreisen", gab sich Haider wortkarg. Immerhin gestand er zu,
dass einige Male auch die FPÖ
seinen Reiseanteil übernommen hätte.
Die Reise in den Irak habe er
"persönlich bezahlt". Den
Flug von Damaskus nach Bagdad dagegen habe sein Pressesprecher Karl-Heinz Petritz
aus eigener Tasche übernommen, weil er eben ein humanitär gesinnter Mensch sei. (Elisabeth Steiner/DER STANDARD, Printausgabe, 19.7.2002)