St. Pölten - Für VP-NÖ-Landesgeschäftsführerin Abg. Johanna Mikl-Leitner ist der FPÖ-interne Wettbewerb "Wer steht weiter rechts?" voll angelaufen: "Offensichtlich haben es sich die Freiheitlichen Niederösterreichs zur neuen Aufgabe gemacht, das Leid von Millionen von Menschen parteipolitisch zu missbrauchen." Damit solle von Skandalen wie "Privilegienrittertum a la Gaugg, Steuergeldmissbrauch a la Rosenstingl und Vertrauensmissbrauch a la "Freies Wohnen" abgelenkt werden, reagierte die Parteimanagerin auf die Aussagen von Volksanwalt Ewald Stadler zur Besatzungszeit. Die Freiheitlichen Niederösterreichs hätten sich bisher ausschließlich durch "Null Arbeit" ausgezeichnet und dem Land durch ihre "ewig gestrige" Einstellung schweren Schaden zugefügt. "Es wäre hoch an der Zeit, wenn die Freiheitlichen endlich mit der Arbeit für das Land beginnen würden und mit ihrem ungeheuerlichen und schädlichen Rechts-Außenwettbewerb aufhören würden", so Mikl-Leitner. Betroffen zeigte sich SP-NÖ-Landesvorsitzende LHStv. Heidemaria Onodi: "Wer sich nicht vom Faschismus distanziert, stellt sich außerhalb des Grundkonsenses unserer Republik." Sie, Onodi, weise jede Verharmlosung der Gräueltaten des Hitler-Faschismus zurück. Wer an den geschichtlichen Tatsachen - Angriffskriege mit Millionen Opfern, Inhaftierung, Folterung und Ermordung von anders Denkenden - rüttle, habe in einer politischen Funktion nichts verloren. "Es ist für mich unfassbar, dass ein Repräsentant der Republik Österreich das nicht verstehen will, und dass ihm ein Regierungsmitglied der NÖ Landesregierung dabei assistiert", stellte die SPÖ-Politikerin fest. Stadler und FP-NÖ-Landesparteiobmann Ernest Windholz hätten einen neuerlichen Beweis dafür geliefert, "wie untragbar sie für politische Ämter sind". Windholz schließe mit seiner Unterstützung für Stadler nahtlos an seinen Amtsantritt als FPÖ-Obmann von Niederösterreich an, als er meinte: "Meine Ehre heißt Treue". "Angebracht gewesen wäre schon damals und jetzt noch viel mehr Reue und damit der Rücktritt", so Onodi. Die FP-NÖ und Stadler würden die Volksanwaltschaft mit der freiheitlichen Parteibühne verwechseln, reagierte die stellvertretende Klubobfrau der Grünen, Madelein Petrovic, die - einmal mehr- den Rücktritt Stadlers forderte. Dieser hätte sich für jedes politische Amt in der Republik disqualifiziert. Es sei ein ungeschriebenes Gesetz, dass sich Volksanwälte aus parteipolitischen Aktivitäten zurückziehen. Ein Volksanwalt sollte sich nicht als "ewig gestriger" Historiker betätigen, sondern Missstände in der Vollziehung aufzeigen. (APA)