Salzburg - "Mit weniger Geld kann man nicht mehr Sicherheit erreichen", kommentierte SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer heute, Freitag, die Politik von Innenminister Ernst Strasser (ÖVP) bei einer SPÖ-Sicherheitsenquete in Salzburg. Seit seinem Amtsantritt habe Strasser bei der Exekutive rund 3.000 Personalstellen abgebaut und 990 Millionen Euro eingespart. Ein Ergebnis der "Pseudoreformen, deren Ziel es ist, parteipolitischen Personalwillen durchzusetzen", Beteuerungen, wonach bei Polizei und Gendarmerie kein Personal abgebaut werde, bezeichnete die Salzburger SPÖ-Chefin Gabi Burgstaller als "Schmäh Nummer eins". Der Personalabbau sei tatsächlich "schwer zu finden", weil etwa in Salzburg 34 Posten "nicht besetzt sind, ohne dass sie abgeschafft wurden". Mit dem "Kahlschlag" im Sicherheitsbereich würden auch wichtige Standortqualitäten wie sozialer Frieden und hohe Sicherheit im Zusammenlaben zerstört, so Burgstaller weiter. "Ständige Demoralisierung" Während die Aufgaben der Exekutive etwa durch Großveranstaltungen, Grenzauflösungen oder Drogentests bei Autofahrern ständig ausgeweitet wurden, gebe es seit dem Amtsantritt von Innenminister Strasser keine Aus- und Weiterbildung mehr, zusätzlich würden Beamte eingespart, kritisierte Gusenbauer weiter. Hinter der Strategie der "ständigen Demoralisierung" vermutete Burgstaller die Vorbereitungen auf mögliche Privatisierungen: "Private könnten künftig den fließenden Verkehr überwachen, und dafür gibt es genug Interessenten." Eine klare Absage erteilten die beiden SPÖ-Politiker privaten Bürgerwehren wie etwa in Graz: "Solche Entwicklungen erinnern mich an die 30er Jahre", meinte dazu Burgstaller. Derartige "Schnüffler, die anderen auf die Nerven gehen und die individuelle Freiheit einschränken", stellten eine "Gefahr für die öffentliche Sicherheit" dar, und müssten vom Innenminister verboten werden, stellte Gusenbauer fest. Strasser solle "endlich" dem 1999 im Nationalrat beschlossenem Auftrag zur Bildung einer Sicherheitsakademie nachkommen und so der Überalterung der Exekutive entgegenwirken. Kiss: Panikmache "parteipolitisch motiviert" ÖVP-Sicherheitssprecher Paul Kiss hat am Freitag die Reformen von Innenminister Ernst Strasser (V) im Bereich der Exekutive gegen die Kritik von SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer verteidigt. Auch die SPÖ werde zur Kenntnis nehmen müssen, dass Strasser in der Verwaltung spare, um in die Sicherheit vor Ort zu investieren. Die SPÖ habe jahrelang nicht in den Zentralen gespart, daher seien die Reformen dringend notwendig, um den höchsten Sicherheitsstandard für die österreichische Bevölkerung zu gewährleisten. Die Panikmache der SPÖ sei "parteipolitisch motiviert" und gehe an der österreichischen Realität vorbei. Österreich gehört zu den sichersten Ländern der Welt, so Kiss. (APA)