Wien - In der Transitfrage und bei den Sicherheitsstandards
für Atomkraftwerke (AKW) konnte sich Österreich in der EU kaum
durchsetzen. Erfolgreicher war Österreich nach Ansicht der Bürger bei
den Regionalförderungen, geht aus einer Umfrage der Gesellschaft für
Europapolitik (ÖGfE) hervor. Die Umfrage wurde im Juni und Juli unter
1.106 Österreichern durchgeführt.
"Nicht so wichtig" war den Österreichern offenbar, dass es nach
der EU-Erweiterung eine siebenjährige Übergangszeit für Arbeiter aus
Osteuropa geben wird, meint der Vizepräsident der ÖGfE, Heinz Kienzl.
Das sei "eher ein Problem von Gewerkschaftsfunktionären" gewesen.
Denn 42 Prozent der Befragten wussten nicht einzuschätzen, ob sich
Österreich in diesem Punkt durchgesetzt habe, jeweils 13 bis 14
Prozent glauben an den vollen Erfolg bzw. Misserfolg.
51 Prozent der Befragten meinten, Österreich habe sich bei
Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke überhaupt nicht durchgesetzt.
Kienzl führt dies auf die starke Medienpräsenz des Themas zurück.
Jüngere Österreich glauben zugleich eher, dass sich ihr Land in der
EU durchgesetzt habe, ältere Menschen sehen dies kritischer. Während
die Mehrheit der FPÖ- und Grün-Wähler den Eindruck haben, Österreich
habe hier seine Positionen überhaupt nicht verteidigen können,
glauben dies weniger als die Hälfte der SPÖ- und ÖVP-Wähler.
Beim Dauerbrenner Transit sehen 30 Prozent der Befragten einen
völligen Misserfolg Österreichs. In dieser Frage glauben aber
immerhin 58 Prozent, dass Österreich seine Anliegen "teilweise"
durchbringen konnte, lediglich drei Prozent haben einen völligen
Erfolg wahrgenommen.
Im Gegensatz dazu glauben laut Umfrage 38 Prozent der Bürger,
Österreich habe sich bei der Regionalförderung für das Burgenland
durchgesetzt, bei Sonderförderungen für die Grenzgebiete sehen 22
Prozent der Befragten einen österreichischen Erfolg. Weniger als zehn
Prozent glauben, dass sich Österreich in diesen Punkten nicht
durchgesetzt habe. (APA)