Wien - Aktionistisch hat am Montag die Eintragungswoche für das Anti-Abfangjäger-Volksbegehren begonnen. Initiator Rudolf Fußi warf vor dem Parlament "Abfangjäger-Euros" in die Luft, um damit auf die seiner Meinung nach von der Regierung verursachte Geldverschwendung durch den Ankauf der Eurofighter aufmerksam zu machen. Unterschreiben kann man gegen den Ankauf der Draken-Nachfolger noch bis Montag nächster Woche.Eine "wahre Sauerei" Die von Fußi in die Luft geworfenen "Abfangjäger-Euros" sind bedruckte 350-Euro-Noten. Der Initiator des Volksbegehrens will damit deutlich machen, dass der Ankauf der Jets jeden Österreicher 350 Euro kostet. "Das ist die wahre Sauerei." Abgebildet sind auf den bedruckten Geldscheinen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V), Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer, Verteidigungsminister Herbert Scheibner und Finanzminister Karl-Heinz Graser (alle F), die in einem Abfangjäger sitzen. Scheibner schießt mit einer Spielzeugkanone ein UFO ab. Die Scheine ließ Fußi vor dem Parlament liegen - "als Sinnbild für die Schmiergeldzahlungen", wie er meinte. Ursprünglich wollte Fußi ein zwei mal vier Meter großes Modell eines Eurofighters, der die "Abfangjäger-Euros" auswirft, vor dem Bundeskanzleramt abstürzen lassen. Auf diese Aktion hat er aber nach dem Unglück bei der Flugshow in der Ukraine aus Pietätsgründen verzichtet. Ziel: Verfassungsgesetz Bezüglich des Ausgangs des Volksbegehrens zeigte sich Fußi optimistisch: "Am nächsten Montag werden wir einen unglaublichen Erfolg der Demokratie in diesem Land feiern können, den anderen wird das Lachen schon noch vergehen." Fußis selbst gestecktes Ziel liegt bei 500.000 Unterschriften. Für eine Behandlung im Parlament sind 100.000 Unterschriften nötig. Ziel der Initiative ist ein Verfassungsgesetz, das der Regierung den Kauf von Abfangjägern untersagen soll. Unterstützt wird Fußi unter anderem von der Österreichischen Hochschülerschaft, den Grünen und einigen SP-Landesfraktionen. So haben Franz Voves (SP-Steiermark), Erich Haider (SP-Oberösterreich), Gabi Burgstaller (SP-Salzburg) und Manfred Lackner (SP-Vorarlberg) angekündigt, selbst zu unterschreiben. Von der Bundes-SPÖ gibt es keine Unterstützung, sie fordert eine Volksabstimmung. (APA)