Wien - Sie sind hochgebildet, mehr Frauen als Männer, verdienen im Schnitt netto rund 1.100 Euro monatlich, und arbeiten viel. Die Rede ist von freien Mitarbeitern und so genannten "neuen Selbstständigen". Sie haben ihre Tätigkeit meist nicht freiwillig gewählt und vermissen das soziale Netz der Angestellten. Diese Ergebnisse stammen aus dem Zwischenbericht des Österreichischen Gewerkschaftsbundes zum Projekt "flexpower". Als Grundlage wurden mehr als 300 Interviews herangezogen. "Neue Selbstständige" und "Freie" sind deutlich mehr Frauen (57 Prozent), 45 Prozent in der Altersgruppe 26 bis 35 Jahre, auffallend viele sind ledig bzw. leben allein. Bei 64 Prozent sind keine Kinder unter 15 im selben Haushalt. Interessant ist der sehr hohe Anteil an akademischer Qualifikation, also Fachhochschul- oder Universitätsabschluss bzw. Abschluss einer Akademie. Weitaus die meisten Arbeiten der Befragten würden in den Tätigkeitsbereich der GPA fallen, gefolgt von Kunst, Medien, Sport, freie Berufe und Druck, Journalismus, Papier. 56 Prozent der Interviewten wurden von der Arbeitsmarktsituation zur "atypischen" Arbeit gezwungen, bei den Frauen sogar 59 Prozent. Die familiäre Situation scheint hingegen keine Rolle zu spielen (nicht einmal drei Prozent). In vielen Fällen kommt es zu beträchtlichen Schwankungen der wöchentlichen Arbeitszeit. Die Maximalwerte der gearbeiteten Stunden pro Woche erreichen bei den Männern den einsamen einzelnen Spitzenwert von angegebenen 125 Stunden, bei den Frauen 80 Stunden. Einkommensschwankungen treten in vielen Fällen auf. Das Netto- Durchschnittseinkommen beträgt rund 1.083 Euro/Monat, bei Frauen 958 Euro. "flexpower" ist eine Kooperation der Wiener Arbeiterkammer mit acht Gewerkschaften und läuft seit vergangenem November. "Neue Selbstständige" und "Freie" - auch nicht-Gewerkschaftsmitglieder - werden in Fragen des Sozialrechts beraten. (APA)