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Überlegen Sie sich einmal, wann Sie zuletzt jemanden gelobt haben. Wann haben Sie zuletzt direkt oder indirekt einem Ihrer KollegInnen ein ernst gemeintes Kompliment gemacht oder etwas Anerkennung gezeigt? Vor wieviel Monaten, Wochen, Stunden oder Minuten war das? Wann immer Sie irgendeine Person - sei es beruflich oder privat - motivieren möchten, ist es sehr hilfreich, wenn Sie die Kunst des Lobens beherrschen. Indirektes Lob Lob muss nicht immer ein offensichtliches Kompliment sein. Ein freundlicher Blick, ein zustimmendes Kopfnicken, ein nettes Lächeln, das alles sind Formen des indirekten Lobs. Denken Sie daran Die meisten Menschen arbeiten ausgesprochen gerne, wenn ihre Arbeit auch Anerkennung findet. Bleibt die Wertschätzung ihrer dargebrachten Leistung jedoch aus, so bleibt Frust zurück. Die Arbeit wird anstrengend empfunden. Das Gehalt In solch einem Fall wird der Bezahlung aus zweierlei Gründen eine überproportionale Bedeutung beigemessen:
  • Der negative Ist-Zustand der Arbeitsatmosphäre soll durch den finanziellen Aspekt ausgeglichen werden. Dabei kommt es jedoch zu folgender paradoxer Situation: Man bekommt das Gefühl, sich "verkauft" zu haben, was wiederrum die negativen Assoziationen zur "Arbeit" verstärkt.
  • Das Gehalt ist bei mangelnder Wertschätzung des Arbeitgebers oft der einzige Indikator dafür, dass die erbrache Leistung doch anerkannt wird.
Der Pygmalion-Effekt Viele Chefs begegnen ihren Angestellten oft mit enormen Vorurteilen. Sie machen oft den Fehler, die ursprünglich vorhandene Arbeitsmotivation zu ignorieren oder sie gehen davon aus, dass ihre Angestellten demotiviert oder nicht besonders intelligent sind. Wenn Sie ihren Mitarbeitern schließlich die Freude an der Arbeit genommen haben, sehen sie sich in ihren Vorurteilen bestätigt. Dieser Effekt wird in der Wissenschaft als sogenannter Pygmalion-Effekt beschreiben. Bewusstes Nachdenken: Generell lobt man so viel oder so wenig, wie man früher selbst gelobt worden ist. Zu 80% übernehmen wir Verhaltensweisen (meist unbewusst!) durch Imitationslehre. Erst wenn wir uns bewusst reflektieren, ist eine Veränderung in unserem Verhalten möglich. Das eigene Selbstbewusstsein Das eigene Selbstwertgefühl ist eine Grundvoraussetzung dafür, ob man fähig ist, anderen für ihre Arbeit Wertschätzung zukommen zu lassen. Nur mit einem gesunden Selbstbewusstsein ist es möglich, Mitarbeiter langfristig zu halten und zu motivieren. Leidet ein Vorgesetzer am sogenannten Sägegeräusch-Syndrom, so ist damit gemeint, dass er bis zu 70% seiner Energien dafür aufbringt, um dem Geräusch nachzugehen, dass sich anhört, als ob jemand an seinem Sessel sägen würde. Damit vergeudet er nicht nur wertvolle Zeit und Kraft, sondern unterstellt seinen Mitarbeitern ständig böse Absichten. Dass man mit zuvor beschriebenen Vorurteilen seine Angestellten nicht motivieren kann, ist nur allzu verständlich. Positives Arbeitsumfeld Nur ein Vorgesetzer, der selbst ein gesundes Selbstbewusstsein hat, kann ein solches bei seinen Angestellten fördern. Angestellten ist es nur in einem positiven Arbeitsumfeld möglich, ihre Fähigkeiten optimal zu entwickeln. Meistens wirkt sich eine angenehmen Arbeitsatmosphäre nicht nur positiv in der Firma aus, sondern erzeugt auch eine gesunde Kommunikation zu den Kunden der Firma. (red/Quelle: Vera Birkenbihl)