Wien - Innenminister Ernst Strasser kritisiert in einem Interview für die "ZIB 3" des ORF-Fernsehens die außenpolitischen Aktivitäten von Kärntens Landeshauptmann Haider. Strasser bezog sich dabei vor allem auf das Treffen mit dem rechtsextremen belgischen Vlaams Blok und Haiders Auslandsreisen in den Irak. Diese seien "natürlich politisch nicht hilfreich", so Strasser. Er bemühe sich im Rahmen der internationalen Kontakte um eine gute Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten. "Wir bemühen uns sehr in Europa, unsere notwendigen Forderungen für mehr Sicherheit im Zusammenwirken der europäischen Mitgliedsländer weiter zu bringen. Da schaden natürlich solche Kontakte, auch wenn sie privater Natur sind, weil sie ein Bild auf die Landschaft Österreichs werfen, und einen Lichtstrahl, der nicht stimmt", sagte Strasser. Nachdenken über Volksbegehren Strasser wurde durch die hohe Beteiligung am Anti-Abfangjäger-Volksbegehren "überrascht und nachdenklich gemacht". Das "sehr beachtliche Ergebnis sollte man sich genau anschauen", vor allem, was die Beweggründe der Unterzeichner betreffe. Von konkreten Konsequenzen aus dem Votum sprach Strasser nicht. Einmal mehr kritisierte der Innenminister die Sparpläne von Finanzminister Karl-Heinz Grasser, was sein Ressort betrifft. Der vorliegende Beamtenentwurf habe ihn "mehr als betroffen gemacht", erklärte Strasser und wies darauf hin, dass seiner Rechnung nach "bis zur letzten Konsequenz durchgedacht" damit im Sicherheitsbereich erstmals mehr Personal abgebaut werden müßte, als das durch natürlichen Abgang der Fall wäre. "Das bedeutet, wir müßten Beamte und Vertragsbedienstete kündigen", meinte Strasser und glaubt, "dass das niemand will".(APA)