Bregenz/Wien - Der Vorarlberger FP-Chef und stellvertretende freiheitliche Bundesobmann, Hubert Gorbach, unterstützt den Kärntner Landeshauptmann Haider bei dessen Forderung nach Klärung der Abfangjäger-Frage mittels einer Volksabstimmung über die Neutralität. Eine reine Abfangjäger-Volksabstimmung sei jedenfalls nicht möglich, so Gorbach. Dass sich das Thema nicht für ein Plebiszit eigne, wie dies ÖVP-Klubchef Andreas Khol gemeint habe, wies Gorbach in einer Aussendung zurück: Das Volk sei gescheiter als so mancher Politiker glaube. Mit gutem Willen und optimaler Information gebe es kein Thema, das nicht einer Beurteilung durch das Volk zugeführt werden könnte, so der Vorarlberger FPÖ-Obmann. "Wenn das vom Volk gewünscht wird, dann ist die Abfangjägerdiskussion im Herbst neu aufzunehmen". Allerdings müsse man dann so ehrlich sein und dies mit der Frage der Neutralität verbinden, betonte Gorbach. "Das Abfangjägervolksbegehren war eine unehrliche Sache" Gorbach wörtlich: "Eines muss klar gesagt werden - das Abfangjägervolksbegehren war eine unehrliche Sache, weil man die Bürger im Glauben ließ, sie würden über die Anschaffung der Abfangjäger abstimmen. Man verschwieg wissentlich, was in der Verfassung verankert ist, nämlich dass Österreich, solange es neutral ist, verpflichtet ist, den Luftraum und damit die Souveränität und Neutralität zu verteidigen. Und Neutralität hört nun mal nicht einen Meter über dem Boden auf." Für ihn sei es selbstverständlich, Verpflichtungen und Vereinbarungen einzuhalten, bekräftigte Gorbach. Was in der Verfassung festgeschrieben sei, habe für jeden demokratischen Bürger zu gelten. Der FPÖ-Politiker ist allerdings auch dafür, die Diskussion im Herbst neu aufzunehmen. Die Frage Neutralität - ob man sie nun wolle oder nicht - müsse aber ehrlich geführt werden. Wenn man bereit sei, die Neutralität vollständig aufzugeben und sich einem Verteidigungsbündnis anzuschließen, dann werde die Abfangjägerfrage gänzlich neu zu beurteilen sein. Wenn dem nicht so sei, seien die Abfangjäger ein verfassungsrechtliches und völkerrechtliches Muss, so Gorbach klar. (APA)