Wien - Nachdem die umstrittene Umwidmung für den Uni-Sportplatz in der Sensengasse im Planungsausschuss zurückgezogen worden war (DER STANDARD berichtete), hatte es exakt eine Verhandlung zwischen Stadt Wien, dem Eigentümer Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und der lokalen Agenda-21-Gruppe gegeben. Das Gespräch sei für alle Beteiligten positiv verlaufen, befand Planungsstadtrat Rudolf Schicker (SP) - also soll das Plandokument am Mittwoch nun wieder nahezu unverändert zum Beschluss eingebracht werden.Was die Agenda-21-Gruppe empört: "Die Gesprächsrunde ist offen auseinander gegangen", betont Christa Schmid von der Agenda 21. Und vor allem: "Obwohl die BIG zugesichert hatte, dass wir Einsicht ins Verkehrsgutachten bekommen, wurde das bis jetzt verweigert." Das durch die Widmung ermöglichte Großprojekt mit über 30.000 m² Bruttogeschoßfläche werde aber ein neuer Verkehrserreger im 9. Bezirk sein: "Die geplanten Büros, Geschäfte, Sportzentrum und Wohnungen werden rund 3000 bis 4000 Kfz-Fahrten pro Tag verursachen." Fazit der Bürgerbewegung: "Bis zum Konsens oder zu echter Partizipation ist noch ein weiter Weg." Kritik gab es auch seitens der Opposition im Rathaus: Die SPÖ wolle das fast identische Plandokument "durchboxen", obwohl es nur ein einziges Gespräch mit der Agenda 21 gegeben habe, empörten sich die Gemeinderäte Wolfgang Ulm (VP) und Rüdiger Maresch (Grüne). (frei/DER STANDARD, Printausgabe, 13.08.2002)