Wien/Linz - Die von der SPÖ als dringlich beantragte Debatte um den Kauf der Eurofighter war der eigentliche Anlass der für heute, Montag, einberufenen Sondersitzung des Nationalrats. Nun aber werden die Hilfsmaßnahmen zum Hochwasser im Mittelpunkt stehen - und die Ankündigung, weniger Flieger (und das unter besonderer Schonung der nächsten Budgets) zu kaufen, wird zum Nebenthema.Am Wochenende haben sich dazu noch einmal die in der Offiziersgesellschaft zusammengeschlossenen Verantwortungsträger der Landesverteidigung zu Wort gemeldet: "Es bedeutet einen eklatanten Niedergang der politischen Kultur, wenn man einen vitalen Staatsbereich aus populistischen Gründen gegen den anderen ausspielt." Die Verringerung der Stückzahl bezeichnen die Offiziere als "allerdings politisch nachvollziehbaren Schritt der Regierung". Dass der Beschaffungsvorgang in der Hochwasserwoche nicht populärer geworden ist, bestätigt eine market-Umfrage für den STANDARD: Nur 23 Prozent sagten in der Vorwoche, dass sie bei einer Volksabstimmung für die Eurofighter stimmen würden, nicht einmal die erklärten FPÖ-Wähler sind eindeutig dafür. In der von Jörg Haider vorgeschlagenen Variante einer Abstimmung über Neutralität mit Abfangjägern oder Bündnisbeitritt ohne Abfangjäger hat aber die bewaffnete Neutralität eine (relative) Mehrheit. Übrigens glauben nur 17 Prozent an Haiders Drohung, er werde die FPÖ im nächsten Wahlkampf nicht unterstützen - 72 Prozent rechnen fix mit ihm: 40 Prozent meinen, die FPÖ würde ohne Haider schlechter, 24, sie würde besser abschneiden. (cs/DER STANDARD, Printausgabe, 19.8.2002)