"Zwei Drittel aller Personalentscheide sind schlecht bis gerade noch tragbar. Höchstens ein Drittel entspricht den Standards von gutem Management", konstatiert Ruedy Baarfuss, Managing Partner im Management Zentrum St. Gallen (MZSG). Die meisten Führungskräfte verkennen die Wichtigkeit von Personalentscheidungen. Die Führungskraft müsse sich, laut Baarfuss, intensiv mit den Stärken der Mitarbeiter auseinander setzen und sie entsprechend einsetzen, um gute Resultate zu erzielen. Gutes Personalmanagement beginnt mit der sogfältigen Auswahl. "Zu den häufigsten Fehlern zählt, dass für die zu besetzende Stelle kein oder lediglich ein oberflächlich beschriebenes Anforderungs-oder Stellenprofil besteht", so Baarfuss. Ein weiterer Kardinalfehler liege darin, die Probezeit nicht wirksam genug zu nutzen. Wurde der Mitarbeiter eingestellt, muss er richtig und gut geführt werden. Unter drei Bedingungen geben laut Petra Wüst, MZSG-Referentin für Human Resources Seminare, Mitarbeiter ihr Bestes:
  • Sie können im Rahmen ihrer Aufgaben ihre Stärken umsetzen.
  • Sie werden situativ richtig geführt. - Den allgemein richtigen Führungsstil gibt es nicht. Er muss an den Qualifikationen ausgerichtet werden.
  • Sie werden gefordert und gefördert.
Hohe Fluktuationsraten sind nicht selten Ausdruck eines schlechten Human Resources Managements. Baarfuss betont: "Nicht wie viele Mitarbeiter ihren Job bei einem Unternehmen kündigen, ist entscheidend. Wenn gute Leute beginnen, das ,Schiff' zu verlassen, oder das Unternehmen Schwierigkeiten hat, solche zu rekrutieren, ist größte Aufmerksamkeit geboten." (red/DER STANDARD, Printausgabe, 17./18.8.2002)