Washington - Reispflanzen, die höhere Erträge bringen, scheiden auch weniger Methan in die Umwelt aus. Zu diesem Ergebnis sind Wissenschaftler der niederländischen Wageningen Universität und dem Fraunhofer Institut bei Versuchen am internationalen Rice Research Institute auf den Philippinen gekommen. Die Forscher wollen mit diesem Wissen eine Optimierung des Reisanbaus erreichen. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences . Bei Experimenten im Gewächshaus konnten die Wissenschaftler feststellen, dass die Pflanzen, die Kohlenstoff kanalisieren und zur Bildung von Blüten nutzen, weniger Treibhausgase in die Luft setzen. Der wichtigste Faktor dabei ist die Bildung von Ähren, die sich von der Blüte bis hin zum Korn entwickeln. Mit diesem Wissen könnten nach Ansicht von Ronald Sass, Forscher an der Reis-Universität in Houston und Ralph Cicerone von der Universität in Irving/Kalifornien neue Reispflanzen gezüchtet werden, die höhere Produktivität und eine geringere Treibhausgas-Produktion aufweisen. Die großen Probleme dabei sind nämlich eine Verringerung der Ähren durch die globale Erwärmung. Reisfelder sind neben Großtierfarmen die wichtigsten Produzenten von Methan. Methan ist neben dem CO2 das zweit wichtigste Treibhausgas und zu 20 Prozent für die globale Erwärmung mitverantwortlich. Zehn Prozent der globalen Methanproduktion stammt aus der Reisproduktion. Reis ist für die Hälfte der Erdbevölkerung das wichtigste Grundnahrungsmittel. Die Ausbeute eines Reisfeldes variiert aber sehr stark: Manche Felder liefern bis zu acht Tonnen Reis pro Hektar, andere nur drei. Andere Forscher wie etwa Robin Matthews von der britischen Cranfield Universität stehen der ganzen Sache aber sehr kritisch gegenüber, berichtet BBC-online. Die Experimente im Glashaus wären zwar aufschlußreich, eine Umsetzung in der reellen Welt sei aber kaum möglich, da die Situation unter freiem Himmel viel komplexer ist. Es gebe noch eine Vielzahl anderer Faktoren, die beim Reisanbau zu beachten sind. (pte)