Arbeitsmarkt
Deutschland: Wieder mehr Sozialhilfe-Empfänger
Zunahme in ostdeutschen Ländern - Hohe Arbeitslosigkeit ein Hauptgrund
Wiesbaden - In der Bundesrepublik Deutrschland hat es im
vergangenen Jahr erstmals seit 1998 wieder einen Anstieg der Zahl der
Sozialhilfe-Empfänger gegeben. Ende 2001 bezogen 2,7 Millionen
Menschen "laufende Hilfe zum Lebensunterhalt" 0,8 Prozent mehr als
ein Jahr zuvor. Als Auslöser für die Zunahme das Statistische
Bundesamt am Mittwoch die deutliche Zunahme der Empfänger in
Ostdeutschland. Dort erhielten 379.000 Menschen Sozialhilfe, 7,5
Prozent mehr als im Jahr 2000. In Westdeutschland blieb die Zahl
unverändert. Als Ursache für den Anstieg im Osten vermuten die Statistiker vor
allem höhere Arbeitslosigkeit. 682.000 Sozialhilfe-Empfänger waren
arbeitslos gemeldet, fast sechs Prozent mehr als im Vorjahr.
Insgesamt erhielten wie im Jahr zuvor 3,3 Prozent der Bevölkerung
Sozialhilfe im engeren Sinne. Sie dient dazu, den Grundbedarf vor
allem an Nahrung, Kleidung, Unterkunft und Heizung zu decken.
Fast eine Million Minderjährige gehörten zu den Empfängern von
Sozialhilfe. 6,4 Prozent aller Kinder und Jugendlichen bekamen diese
staatliche Unterstützung. Frauen bezogen mit einem Anteil von 3,6
Prozent häufiger Sozialhilfe als Männer mit 2,9 Prozent.
Die höchsten Sozialhilfequoten gab es in den Stadtstaaten Bremen
(9,2 Prozent) und Berlin (7,7 Prozent) sowie Hamburg (6,8 Prozent).
Bei den flächenmäßig großen Bundesländern hatten das Saarland mit 4,3
und Schleswig- Holstein mit 4,2 Prozent den höchsten Anteil an
Bedürftigen. Am geringsten war die Quote in Bayern (1,7 Prozent) vor
Baden-Württemberg (2 Prozent) und Thüringen (2,1 Prozent). (APA/dpa)