Zehn Ziele für die kommenden zehn Jahre präsentiert - Für FPÖ-Gesundheits - Staatssekretär Waneck ist Konzept "wertlos"
Redaktion
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St. Pölten - "Gesundheit für Alle" - Unter diesem Motto hat
die SPÖ heute, Dienstag, in St. Pölten ein Konzept zur Zukunft des
Gesundheitswesens präsentiert. Niederösterreichs LHStv. Heidemaria
Onodi (S) formulierte zehn Ziele für die kommenden Jahre. Die
Maßnahmen würden auf Basis des Ende des Jahres vorliegenden NÖ
Gesundheitsberichtes erstellt.
20 Prozent weniger Herz-/Kreislauferkrankungen angestrebt
So sollen etwa die Herz-/Kreislauferkrankungen um 20 Prozent
reduziert werden, im Bereich der Krebserkrankungen sollen 30 Prozent
mehr Menschen zur Vorsorge gehen. Bei Diabetes soll der Anteil der
Identifizierung von Risikopersonen um 50 Prozent gesteigert werden.
Haltungsschäden bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sollen um
20 Prozent reduziert werden. Für die Behandlung psychischer Störungen
soll mehr Dezentralisierung erreicht werden, im Hospizwesen eine
Sicherstellung einer flächendeckenden und menschenwürdigen
geriatrischen Versorgung. Zwischen der Hauskrankenpflege, praktischen
Ärzten und Fachärzten sowie den Krankenhäusern sollen Schnittstellen
optimiert und Doppelgleisigkeiten vermieden werden.
Burgstaller: Höchste Zeit für eine Trendwende
Salzburgs LHStv. Gabi Burgstaller (S) meinte, es sei höchste Zeit
für eine Trendwende, es dürfe nicht so weit kommen, dass nur noch
Basisleistungen finanziert würden und der Rest einkommensabhängig
sei. Weil sich die genannten Ziele ohne flankierende Maßnahmen auf
Bundesebene und im speziellen ohne "frisches Geld" nicht finanzieren
ließen, forderte sie in Bezug auf eine nachhaltige Finanzierung eine
Gleichstellung der Beitragssätze, die Anerkennung der
Gesundheitskomponente bei der Tabaksteuer, einen gerechten
Steuerausgleich, die Bekämpfung von Schwarzarbeit und
Beitragsschulden, eine Transparenz der Finanzierung, eine
Verbreiterung der Beitragsgrundlage und eine Entlastung bei den
Medikamentenausgaben.
Qualitätssicherung in Krankenhäusern
Zudem will Burgstaller Qualitätssicherung und -kontrolle in
Krankenhäusern und bei niedergelassen Ärzten verstärken,
Schnittstellen besser organisieren und Patientenorientierung bzw.
-rechte weiter ausbauen. Eine Verländerung des Gesundheitswesens sei
abzulehnen.
Abg. Manfred Lackner (S) ergänzte, ein an sich gutes
Gesundheitssystem sei an den Rand des Abgrunds gedrängt worden. Statt
des propagierten Nulldefizits in der Sozialversicherung sei es etwa
zu einer Vervierfachung des Abgangs gekommen. Das Motto der
Bundesregierung "Wer krank ist, muss zahlen" führe direkt in eine
Zwei-Klassen-Medizin. Nicht nur die Opposition, sondern auch die
Ärztekammer sei mit der Gesundheitspolitik der Bundesregierung
unzufrieden.
Waneck hält SPÖ-Gesundheitskonzept für "wertlos"
Kein gutes Haar lässt FPÖ-Gesundheitsstaatssekretär
Reinhart Waneck (F) an dem heute in St. Pölten präsentierten
Gesundheitskonzept der SPÖ. In einer Aussendung sprach Waneck am
Dienstag von einer "Mischung aus Kritik an Zuständen, die frühere
SPÖ-Gesundheitsminister zu verantworten haben", einer
"Abschreibübung" des Gesundheitsplanes der Regierung, der sich in der
Endfertigung befindet, und einer Aufzählung bereits realisierter
Maßnahmen". "Wertlos" lautete der Waneck-Kommentar in einer
Aussendung.
Erstmals in der Geschichte Österreichs würden derzeit Fachleute im
Auftrag der Bundesregierung den "1. Österreichischen Gesundheitsplan"
ausarbeiten, weil nach 30 Jahren Sozialismus das Gesundheitswesen
Reformen dringend benötige. Der SPÖ falle wieder einmal nicht mehr
ein, als Beiträge zu erhöhen, so Waneck.
(APA)
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