Alle drei Monate fragen die Marktforscher von Focus 300 Manager aus Werbeagenturen und werbetreibender Wirtschaft, wie viel wohl im nächsten Quartal geworben wird. Die jüngsten Aussichten sind die bisher trübsten.Realitätsverweigerung hat nun ein Ende Um vier Prozentpunkte überwogen die Optimisten, es werde im zweiten Quartal 2002 mehr geworben. Für das dritte Quartal lagen sie sieben Prozentpunkte in Führung. Realitätsverweigerung hat nun ein Ende, für das vierte Quartal kippt die Stimmung. 31 Prozent der Befragten rechnen mit rückläufigen Werbeausgaben - gleich neun Prozentpunkte mehr als die werblichen Optimisten. Getrost kann man also laut Focus-Chef Klaus Fessel vom "Katastrophenjahr" der Werbung sprechen. Fachverbandschef: Keine Insolvenzwelle Trotz Agenturpleiten wie AGG in Salzburg und Hosse in Wien, trotz "katastrophaler Unterfinanzierung" der Branche rechnet Fachverbandschef Walter Ruttinger "nicht mit einer Insolvenzwelle". Rät Agenturen aber, frühzeitig "mit den Banken zu reden". Erholung Mitte 2003 Gegenüber dem Boomjahr 2000 dürfte das Werbevolumen laut Fessel um mehr als zehn Prozent zurückgehen - das größte Minus, seit es erhoben wird. Mit erster Erholung rechnet der Fachverband inzwischen erst Mitte 2003. (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe, 29.8.2002)