Wien
Fremdenverkehr OÖ büßt im August 200.000 Nächtigungen ein
Informationskampagne "gegen die Bilder von der Flut im Kopf" gestartet - Bis zu 300 Betriebe stark in Mitleidenschaft gezogen
Linz - Der oberösterreichische Fremdenverkehr dürfte durch
das Hochwasser allein im August 10 bis 20 Prozent der üblichen
Nächtigungen eingebüßt haben, das entspricht einem Minus von rund
200.000 nur in diesem einen Monat. Die längerfristigen Image-Schäden
für den Tourismus sollen jetzt durch eine groß angelegte
Informations- und Verkaufskampagne minimiert werden. "Wir müssen
etwas gegen die Bilder von der großen Flut im Kopf des potenziellen
Gastes tun", so Oberösterreichs Landestourismusdirektor Karl
Pramendorfer bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Linz. Bis zu 300 Fremdenverkehrs- und Gastronomiebetriebe wurden in
Oberösterreich durch das Hochwasser mehr oder minder stark in
Mitleidenschaft gezogen, das entspricht zehn Prozent des gesamten
touristischen Angebots des Bundeslandes. Die Schäden reichen vom
existenzbedrohenden Gebäudeschaden bis zu kurzfristigen Stornos. Die
Schäden seien zwar in vielen Fällen bereits wieder behoben und die
Betriebe wieder intakt, doch sowohl im In- als auch im Ausland sei
noch immer die Vorstellung vorhanden, dass "die ganze Region
überschwemmt ist", so Pramendorfer.
Marketingmaßnahmen
Dem will man jetzt entgegenwirken. Der Landestourismusverband
investiert vorerst einmal 100.000 Euro in spezielle Werbe- und
Marketingmaßnahmen nach der Hochwasserkatastrophe. Eine wesentliche
Rolle kommt dabei dem Internet zu: "Wir bringen hier laufend
tagesaktuelle Bilder aus den Fremdenverkehrsregionen, damit die Leute
sehen, dass alles wieder in Ordnung ist", berichteten die
Tourismusmanager. Auch der Verkauf von oberösterreichischen Angeboten
auf dem Weg über die internationalen Reiseveranstalter wird und wurde
bereits angekurbelt. "Es geht uns aber nicht um blinden Aktionismus
sondern um eine zielführende Vermarktung, wobei das Qualitäts- und
Preisniveau beibehalten werden muss", betonte Pramendorfer.
Besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang einem Projekt zu,
das bereits vor dem Hochwasser in Angriff genommen worden war: die
verstärkte touristische Vermarktung der oberösterreichischen Klöster
und Stifte. Vorerst fünf von ihnen - St. Florian, Reichersberg,
Kremsmünster, Schlierbach und Schlägl - haben sich zu einer
Kooperation gemeinsam mit dem Landestourismus entschlossen. Man will
einerseits die bedeutenden architektonischen und kulturellen
"Schätze" dieser Klöster und Stifte an die Gäste heranbringen,
andererseits aber auch das "spirituelle Angebot" offerieren. Zu
Letzterem zählen, wurde bei der Pressekonferenz erläutert, auch die
Programme der Seminar- und Bildungszentren der Stifte bis hin zum
"Kloster auf Zeit". (APA)