Wien - Die Österreicher stehen im FPÖ-Machtkampf hinter Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer und erteilen Jörg Haider eine Abfuhr. Das ergeben Umfragen, die in den Samstag-Ausgaben österreichischer Tageszeitungen veröffentlicht werden. Für die Bundesländer-Zeitungen ("Kleine Zeitung", "Oberösterreichische Nachrichten", "Salzburger Nachrichten", "Tiroler Tageszeitung", "Vorarlberger Nachrichten") hat OGM erhoben, dass ein Sieg Riess-Passers für 28 Prozent der Befragten (Telefonumfrage, 501 Befragte) ein Grund wäre, die FPÖ zu wählen. Ein Erfolg Haiders würde nur für 15 Prozent für die FPÖ sprechen. Vor allem SP- und VP-Wähler fühlen sich von einer FP mit Riess-Passer mehr angezogen als von einem Parteichef Haider. Laut einer von der "Krone" veröffentlichten market-Umfrage sind 42 Prozent der Meinung, Riess-Passer könne am besten für die Freiheitlichen mobilisieren. Lediglich elf Prozent meinen, dass Haider den größten Zuspruch bei den Wählern finden würde. In der Debatte um die Steuerreform sind laut der OGM-Studie für die Bundesländer-Blätter 69 Prozent für einen Entlastung im Jahr 2004, nur 20 Prozent beharren auf dem ursprünglichen Termin 2003. Mit 60 Prozent ist auch eine Mehrheit der FP-Wähler für eine Verschiebung auf 2004. In der Frage Volksbefragung gegen Volksbegehren halten laut market 27 Prozent die von der Vizekanzlerin ins Spiel gebrachte Volksbefragung für eine gute Idee, 67 Prozent für eine schlechte. Ein Volksbegehren für eine Steuerreform - die Idee Haiders - befürworten dagegen immerhin 41, 46 Prozent lehnen es ab. Elf Prozent geben an, sie würden Haiders Volksbegehren unterschreiben. In der Frage, wer in der Regierung "tonangebend" sei, kann laut OGM Bundeskanzler Wolfgang Schüssel punkten. 39 Prozent sehen ihn in Führung, 29 Prozent Jörg Haider, aber nur 20 Prozent Riess-Passer. Bei einer Bundeskanzler-Direktwahl dürfte Schüssel mit 27 Prozent der Stimmen rechnen, Riess-Passer käme auf 18 Prozent, Alexander Van der Bellen (G) auf 14 Prozent und SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer auf 13 Prozent. Im Vergleich zu Jänner 2002 sind Schüssel und Riess-Passer gleich geblieben, Gusenbauer hat zwei Prozentpunkte zugelegt, Van der Bellen ist von 15 auf 14 Prozent gesunken. Bei der Frage nach der Koalitionspräferenz holt rot-schwarz auf: Zwar liegen ÖVP und FPÖ mit 27 Prozent weiter in Führung, SPÖ und ÖVP kommen aber bereits auf 25 Prozent Anhängerschaft; rot-grün ist mit 18 Prozent schon deutlich abgeschlagen. Bei der Sonntagsfrage lautet die Reihenfolge: SP 35 Prozent; VP: 28 Prozent; FP: 20 Prozent; Grüne 14 Prozent; andere: 3 Prozent. (APA)