Linz - Mit Verständnis, aber großem Bedauern hat
Oberösterreichs FPÖ-Chef Landesrat Hans Achatz auf die Ankündigung
von Altparteiobmann Jörg Haider reagiert, sich nach dem internen
Machtkampf mit Vizekanzlerin und Parteiobfrau Susanne Riess-Passer
endgültig aus der Bundespolitik zurückzuziehen. Er bedauere diesen
Schritt außerordentlich, so Achatz. Denn Haider sei ein
Ausnahmepolitiker vom Format Bruno Kreiskys.
Auf die Frage, ob Haider sich diesmal tatsächlich endgültig aus
der Bundespolitik zurückziehen werde, meinte Achatz: "Haider macht
immer das, was er angekündigt hat. Allerdings war es auch immer
wieder notwendig, dass er eingeschritten ist. Auch jetzt kann sich
diese Notwendigkeit ergeben. Aber ich befürchte, dass das, was er
gesagt hat, diesmal endgültig ist.
Er bedauere, dass die Vermittlungsversuche von
oberösterreichischer Seite gescheitert seien, aber er stehe für
weitere Versuche jederzeit zur Verfügung. "Möglicherweise ist es aber
eine tiefe Auseinandersetzung zwischen Jörg Haider und der
Vizekanzlerin gewesen, und das habe man zur Kenntnis zu nehmen". Er
hoffe aber, dass diese Gräben wieder zugeschüttet werden, "denn auch
in der Politik gibt es niemals ein Nie und es ist noch nicht aller
Tage Abend".
Es sei schwierig, so Achatz, in der Politik auf einen Politiker
vom Format Haiders zu verzichten. "Wir kommen dadurch in eine nicht
beneidenswerte Lage, denn wenn man einen Mann wie ihn hat, kann man
froh sein." Auf die Frage, ob die FPÖ ohne Haider bei den nächsten
Wahlen Chancen habe, sagte Achatz: "Ja, natürlich. Denn wir stehen
für Inhalte wie die Bekämpfung von Korruption und
Parteibuchwirtschaft. Aber in der Politik gibt es ein auf und ab, und
das hat man zur Kenntnis zu nehmen."
Zur Frage um die Steuerreform sagte Achatz: "Österreich ist das
Land mit der höchsten Steuerquote Europas und die kleinen Leute
verdienen es, entlastet zu werden. Ich habe immer gesagt, dass diese
Steuerreform so bald als möglich wirksam zu werden hat und erste
Schritte noch in dieser Legislaturperiode zu setzen sind.
Und zu den Rücktrittsgerüchten um seine Person sagte Achatz: "Ich
werde der Politik noch eine Zeit lang erhalten bleiben". (APA)