Inland
FP-Landeschefs glauben "eher" an Neuwahl
Tiroler Parteichef macht Kollegen aus Niederösterreich, Wien, Kärnten und Oberösterreich für aktuelle schwierige Situation der FPÖ verantwortlich
Wien - Die innenpolitische Zukunft war Montag früh unklar -
Fortsetzung der Schwarz-Blauen Koalition mit verändertem Team oder
Neuwahlen. Wie es weitergeht, hängt von zwei entscheidenden Terminen
des Bundeskanzlers ÖVP-Obmann Wolfgang Schüssel ab. Er trifft heute
vormittag erst Verteidigungsminister Herbert Scheibner, der
interimistisch die Geschäfte der FPÖ führt, und informiert dann
Bundespräsident Thomas Klestil. Anschließend soll eine
Pressekonferenz stattfinden. Zeitpunkte der Unterredungen waren um
7.30 Uhr noch nicht klar. Die FPÖ-Landeschefs glauben "eher" an Neuwahlen denn an eine
Fortsetzung der ÖVP-FPÖ-Regierung. Hubert Gorbach (Vorarlberg), Karl
Schnell (Salzburg) und Willi Tilg (Tirol) zeigten sich im
Radio-Morgenjournal enttäuscht über die Entwicklung. Schnell: Man
hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen, sich früher um Einigkeit
in der Partei bemühen müssen. Schnell sieht einen "sehr tiefen Riss"
durch die FPÖ.
Tilg warf seinen Kollegen aus Niederösterreich, Wien, Kärnten und
Oberösterreich vor, für die aktuelle schwierige Situation der Partei
verantwortlich zu sein.
Pragmatisch nur einer der Angesprochenen, der Niederösterreicher
Ernest Windholz. Er hofft, dass die Koalition fortgesetzt wird.
Der Kärntner FPÖ-Landschef Martin Strutz hält die Rücktritte für
voreilig und überzogen:(APA)