Bild nicht mehr verfügbar.

Blick auf den Höchstein vom Moaralmsee aus

Foto: Archiv
In Bergsteigerkreisen rühmt man den Höchstein in den Schladminger Tauern wegen seiner hervorragenden Aussicht. Der Blick über die vielen Spitzen und Zacken der Niederen Tauern - die gar nicht so niedrig sind -, zu den weißen Kalkstöcken des Dachsteins, des Grimmings und des Toten Gebirges ist einmalig, auch einen erheblichen Teil des Ennstales überschaut man.

Von der Anstiegsroute erhascht man immer wieder einen beeindruckenden Blick in die tiefer gelegenen Kare, vor allem die Sicht zum Moaralmsee ist hervorzuheben. In den Gipfelregionen kann man mitunter weidende Schafe antreffen, und nach Gewittern suchen Steinadler aus dem Dachsteingebiet nach Beute.

Der Höchstein wird verhältnismäßig oft bestiegen. Die Traumaussicht ist ein Grund, ein weiterer die leichte Erreichbarkeit, denn die Tour zum Höchstein beginnt in der Regel nicht im Tal, sondern bei der 1800 m hoch gelegenen Krummholzhütte, die man mit der Seilbahn von Haus im Ennstal erreicht.

Beim Weg zum Gipfel lässt man die Skipisten unter sich, die einen beträchtlichen Eingriff in die Natur darstellen. Oberhalb der Seilbahn aber ist die Welt in Ordnung, da grünt und blüht es, dass einem das Herz im Leibe lacht.

Die Besteigung des Höchstein ist nicht besonders anstrengend, erfordert jedoch absolute Trittsicherheit. Dies gilt besonders für den Anstieg zur Zwieslingscharte - den man zum Teil mit Seilen gesichert hat - und für den letzten Abschnitt zum Gipfel. Kinder gehören dort an das kurze Seil. Bei Nässe oder gar geringer Schneelage, wie sie auch im Sommer vorübergehend vorkommen kann, sollte man die Tour unterlassen. Im Frühsommer, wenn die Firnfelder noch nicht weggeschmolzen sind, ist der Abschnitt von der Kaiblinglochscharte zum Gipfel gefährlich.

Die Route

Von der Bergstation der Seilbahn wandert man auf der roten Markierung am Hang des Hauser Kaiblings nach Süden, steigt in den Rossfeldsattel auf und gelangt auf steilem Pfad in die Kaiblinglochscharte. Nach einem flachen Abschnitt wird's wieder steil; Seile erleichtern das Erreichen der Zwieslingscharte, von der man zum Gipfel aufsteigt. Gehzeit ab Seilbahnbergstation 3 Stunden.

Der Rückweg erfolgt auf der Anstiegsroute, man braucht bis zur Seilbahn etwa 2 Stunden. Als Varianten bieten sich die Überschreitung der Bärfallspitze und die Umgehung des Hauser Kaiblings auf der östlichen Seite an, beides lohnt nicht.

Gesamtgehzeit 5 Stunden, Höhendifferenz 700 m. Kein Stützpunkt. Bundesamtskarte 1:25.000 oder 1:50.000, Blatt 127 (Schladming) (Bernd Orfer/DERSTANDARD, Printausgabe)