Wien - Die Grünen wollen bei der kommenden Wahl 15 Prozent der Stimmen erreichen. Das nächste Jahrzehnt solle ein grünes werden. Das erklärten der Grüne Sozialsprecher Karl Öllinger, die Grüne Umweltsprecherin Eva Glawischnig sowie die außenpolitische Sprecherin der Grünen Ulrike Lunacek bei einer Straßenaktion am Donnerstag in Wien. Katastrophenschutz durch Umweltschutz, eine effiziente Frauenpolitik, die EU-Erweiterung ohne Wenn und Aber sowie das Budget sind die erklärten politischen Favoriten der Grünen. "Schüssel, der sich immer wieder als Garant für die Stabilität präsentiert, ist in Wahrheit der größte Unsicherheitsfaktor", erklärte Öllinger. Aus Schüssels Mund käme kein böses Wort über den neuen FPÖ-Chef Jörg Haider und die FPÖ selbst. Im Prinzip hätte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) nichts lieber als eine Fortsetzung der blau-schwarzen Koalition, ist Öllinger überzeugt. Die Vergangenheit habe aber deutlich gezeigt, dass weder die ÖVP noch die FPÖ in der Lage seien, für sozialen Frieden zu sorgen und wichtige gesellschaftspolitische Fragen zu beantworten. "Kürzungen und die Aufkündigung des Zusammenhaltes in der Gesellschaft sind das blau-schwarze Programm für die Zukunft", stellte Öllinger fest. Die Grünen wollen nicht nur neue politische Inhalte. Auch ein neuer politischer Stil müsse in der nächsten Legislaturperiode einziehen. Für die Grünen bestehe erstmals die Möglichkeit, fast so stark zu werden wie die FPÖ, meinte Öllinger. Haiders Konzept "bin schon weg, bin schon wieder da" würde nicht mehr aufgehen. Die FPÖ und die Grünen hätten vor 15 Jahren gestartet. "Die ersten 15 Jahre haben eher der FPÖ gehört, die nächsten Jahre gehören uns", so der Grüne Sozialsprecher. Am Ballhausplatz startete gleich anschließend die nächste Aktion der Grünen. Werner Kogler, Grüner Wirtschaftssprecher, sowie der gesamte Wiener Landtagsclub überreichten als "Abschiedsgeschenk" für den Bundeskanzler Schüssel einen Geschenkkorb mit 18 kleinen Abfangjägern. (APA)