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Hanoi - Ein Forscher der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat eine seit 30 Jahren in Vietnam ausgestorben geglaubte singende Affenart wiederentdeckt. Thomas Geissmann beobachtete eine Gruppe von 26 Östlichen Schwarzen Schopfgibbons (Nomascus sp. cf. nasutus) im Dschungel der Cao-Bang-Provinz in Nordvietnam. Das berichtete die britische Naturschutzorganisation Flora and Fauna International (FFI) am Donnerstag in Hanoi. Diese Gibbonart wird zwischen 65 und 80 Zentimeter groß und sieben bis acht Kilogramm schwer. Nach Angaben der Brown University in Providence (US-Bundesstaat Rhode Island) befindet sich die einzige andere bekannte Population der stark bedrohten Tierart auf der chinesischen Insel Hainan. Dort leben demnach noch 14 Östliche Schwarze Schopfgibbons. Die Zukunft der Affen in Cao Bang ist ungewiss. Die Vietnamesen jagten die Gibbons, um sie zu essen, beklagte Trinh Dinh Hoang von FFI. Außerdem bedrohe das illegale Schürfen nach Gold den Lebensraum der Affen. Die Organisation wolle ein Schutzprogramm ins Leben rufen und das Bewusstsein der Einheimischen für die Bedeutung der seltenen Affen schärfen. Die verschiedenen Gibbonarten lassen sich unter anderem an ihrem Gesang unterscheiden. Sie singen allein oder in Paaren verschiedene komplexe Harmonien. Diese Gesänge spielen vermutlich bei der Partnersuche, der Festigung einer Bindung und bei der Markierung eigener Reviere eine Rolle. (APA/dpa)