Ferrero-Waldner und Außenministerinnen: Apell an Nigeria bei der Generalversammlung der UNO
Redaktion
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New York - Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) und
Amtskolleginnen aus aller Welt haben sich am Rande der
Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNO) in New York in einem
gemeinsamem Appell an die Regierung von Nigeria gewandt, das
Steinigungsurteil gegen die Mutter eines unehelichen Kindes
aufzuheben. Die 30-jährige Amina Lawal war von einem Islamischen
Gericht zum Tod verurteilt worden, da sie ihre Tochter mehr als neun
Monate nach ihrer Scheidung zur Welt brachte. Das Gericht befand auf
"Ehebruch" und verhängte die Todesstrafe.
Amina Lawal soll demnach gesteinigt werden, sobald ihre Tochter
nicht mehr gestillt werden muss. Gegen das Urteil haben neben
Menschenrechtsorganisationen auch unter anderem die Europäische Union
und der Europarat protestiert. Auch der UNO-Entwicklungsfonds für
Frauen (UNIFEM) hat Protest erhoben.
Am Treffen der Außenministerinnen am Rande der Generalversammlung
der Vereinten Nationen in New York am Samstag nahmen nach Angaben
Ferrero-Waldners insgesamt 20 Außenministerinnnen teil.
Netzwerk für Menschenrechtserziehung
Bei einem Treffen des Netzwerks für Menschliche Sicherheit (Human
Security Network), einer Gruppe von 13 Ländern aus allen
Weltregionen, präsentierte Ferrero-Waldner zwei Schwerpunkte: Das
Thema Kinder in bewaffneten Konflikten sowie die
Menschenrechtserziehung sollten im Zentrum der weiteren Arbeit
stehen. Die Außenministerin sprach sich für die Unterstützung von
Olara Otunnu aus, UNO-Sonderbeauftragter für Kinder in bewaffneten
Konflikten.
Weiters erklärten die Mitgliedsstaaten, sich für die
Universalisierung der UNO-Anti-Minen-Konvention einzusetzen. Die
Konvention stelle eine wichtige internationale humanitäre Regelung
dar, die über die Unterzeichnerstaaten hinaus wirke. Ausdrücklich
begrüßten sie die Ratifizierung durch Chile und die Ratifizierungen
oder Unterzeichnungen durch Algerien, Angola, die Demokratische
Republik Kongo, Eritrea, Nigeria und Surinam.
Das 1999 geschaffene Netzwerk für menschliche Sicherheit steht
derzeit unter österreichischem Vorsitz, das nächste Treffen soll im
Mai 2003 in der "Menschenrechtsstadt" Graz stattfinden. Mitglieder
des Netzwerks sind Kanada, Chile, Griechenland, Irland, Jordanien,
Mali, die Niederlande, Norwegen, Slowenien, Südafrika als Beobachter,
die Schweiz und Thailand sowie Österreich. (APA)
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