Linz - Mit Hans Achatz tritt ein "Urgestein" der oberösterreichischen Freiheitlichen ab. Noch im April des heurigen Jahres war er mit nicht weniger als 96,3 Prozent der Delegiertenstimmen vom Landesparteitag als oberösterreichischer FP-Chef wiedergewählt worden. Nachdem ihm in den letzten Tagen Teile der FPÖ Oberösterreichs vorwarfen, einer der "Drahtzieher" des Putsches gegen Parteiobfrau Susanne Riess-Passer gewesen zu sein, hat er jetzt das Handtuch geworfen. Als Landesrat will Achatz weiterhin tätig bleiben. Geboren wurde Achatz am 19. Dezember 1943 in Stadt Haag in Niederösterreich. Nach bestandener Matura studierte er Rechtswissenschaften in Wien. Bereits seit 1962 ist er FPÖ-Mitglied, erste politische "Gehversuche" startete er als Studentenvertreter in Wien. Nach Abschluss seines Studiums absolvierte Achatz die Ausbildung zum Richter in Wien, Enns, Steyr und Linz. 1973 erfolgte die Ernennung zum Richter, ab 1976 war er in seinem erlernten Beruf am Kreisgericht Ried tätig. 1977 wurde Achatz Vorsitzender eines Schöffen- und Geschworenensenates. Seine politische Laufbahn setzte er 1972 bis 1975 als aktives Mitglied des Komitees gegen das geplante Atomkraftwerk Stein/St. Pantaleon in Enns fort. Ab 1980 war Achatz in der Bezirksorganisation von Ried tätig, 1984 zog er in den Landtag ein. Seit 1991 ist Achatz Mitglied der Landesregierung, seit 1992 Landesparteiobmann der FPÖ-Oberlösterreich und seit 1994 stellvertretender Bundesparteiobmann. In seiner Funktion als Landesrat ist Hans Achatz in Oberösterreich für Wasserrecht, Wasserbau und Veterinärwesen zuständig. Zu den politischen Schwerpunkten von Hans Achatz zählten in jüngster Zeit einerseits der Kampf gegen Temelin und andererseits sein Eintreten gegen einen Musiktheater-Neubau in Linz. Was Temelin betrifft, so ist Achatz bis heute einer der Verfechter eines Vetos gegen den EU-Beitritt Tschechiens, sollte die Temelin-Frage nicht befriedigend gelöst werden. Auch am Anti-Temelin-Volksbegehren war Achatz wesentlich beteiligt. Ebenso wie an der in Oberösterreich durchgeführten Musiktheater-Volksbefragung im November des Jahres 2.000. Dabei sprach sich eine Mehrheit gegen gegen einen Theaterneubau aus. Das geplante Projekt eines "Theaters im Linzer Schlossberg" kam dadurch zu Fall. Achatz ist seit September 2000 in zweiter Ehe mit der FPÖ-Abgeordneten und Klubobmann-Stellvertreterin Anna Elisabeth Aumayr verheiratet. Aus erster Ehe hat Achatz drei Söhne. (APA)